Bielefeld (digitaldaily):
SI / Bielefeld / Mitte – Ein polizeibekannter Fahrer aus Löhne versuchte sich gestern (18. September 2023) einer Polizeikontrolle zu entziehen, und gefährdete durch seine rücksichtslose Fahrweise mehrere Verkehrsteilnehmer, darunter auch seine Mitfahrer. Dabei konnte er weder einen Führerschein noch Fahrzeugpapiere vorweisen.
Polizeibeamte im Zivilwagen wurden gegen Abend am Willy-Brandt-Platz auf einen Passat aufmerksam. Auf der Feilenstraße gaben sich die Beamten als Polizisten zu erkennen und dem Fahrer zu verstehen, dass er anhalten solle. Diese Zeichen ignorierte der 25-Jährige und setzte seine Fahrt unbeirrt weiter fort.
Auf dem Ostwestfalendamm beschleunigte der Passatfahrer stark und versuchte vor der Polizei zu flüchten. Infolgedessen erreichte der Löhner zeitweise eine Geschwindigkeit von etwa 180 km. Während seiner Flucht wechselte er mehrmals abrupt den Fahrstreifen und gefährdete dadurch andere Verkehrsteilnehmer, die sich gezwungen sahen stark abzubremsen.
Die Beamten beschlossen daraufhin, dem Passat unauffällig zu folgen. Der 25-Jährige fuhr auf die A 33 und verließ die Autobahn an der Abfahrt Bielefeld-Senne, um seine Fahrt über die Buschkampstraße weiter fortzusetzen. Dort überfuhr er eine Ampel bei Rot und führte ein riskantes Überholmanöver durch. In der Straße Am Metallwerk bog er auf einen Hof ab, wo die Beamten den Fahrer schließlich stellten.
Aus dem Fahrzeug stiegen daraufhin mehrere Personen aus, darunter drei Frauen, zwei Babys und ein Kleinkind.
Bei der Kontrolle des Fahrers stellten die Polzisten fest, dass er nicht über eine gültige Fahrerlaubnis verfügte. Vor Ort konnte nicht eindeutig geklärt werden, ob das Fahrzeug mit ausländischem Kennzeichen zugelassen war, da auch die Fahrzeugpapiere fehlten. Deswegen stellten die Beamten den Passat sicher.
Sie leiteten ein Strafverfahren gegen den 25-jährigen Löhner wegen Gefährdung des Straßenverkehrs, eines verbotenen Kraftfahrzeugrennens, Verstöße gegen das Pflichtversicherungsgesetz und die Abgabenordnung, zwei Rotlichtverstößen und Fahren ohne Fahrerlaubnis ein.
Quelle: Polizei Bielefeld, Übermittlung: news aktuell
(Alle Informationen beruhen auf Angaben der zuständigen Polizei von heute)
Selbst bei Schwerverletzten: immer häufiger Unfallflucht
Eine gute Nachricht ist ohne Zweifel, dass es in unserem Bundesland immer weniger Verkehrsunfälle gibt. Weniger schön: immer häufiger flüchten Fahrer und Fahrerinnen in Nordrhein-Westfalen von der Unfallstelle. 2019, im Vergleich zu 2015, waren 5.000 Unfallbeteiligte mehr verschwunden: insgesamt 143.500 Fahrerinnen und Fahrer!
„Die steigende Zahl von Unfallfluchten ist ein echtes Problem. Da geht es nicht nur um Sachschäden in Millionenhöhe, da werden Menschen verletzt und sogar getötet“, warnt Innenminister Herbert Reul.
Immerhin, die Aufklärungsquote lag 2019 bei 40,9 %. Noch höher ist natürlich der Druck auf die Ermittler, wenn bei einem Unfall mit Fahrerflucht jemand getötet oder schwer verletzt wurde. Bei den Crashs mit Getöteten wurden acht von zehn Fällen aufgeklärt, bei den Unfällen, bei denen Menschen schwer verletzt wurden, immerhin die Hälfte.
Übrigens, der Gesetzgeber spricht weder von Fahrerflucht noch von Unfallflucht. Juristisch korrekt heißt es nach §142 des Strafgesetzbuches (StGB): „Unerlaubtes Entfernen vom Unfallort“.
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