Der Chef der Internationalen Energieagentur (IEA), Fatih Birol, sieht in dem Ausstieg Deutschlands aus der Atomenergie einen Irrweg. „Der Ausstieg aus der Kernenergie war ein historischer Fehler“, sagte er dem „Handelsblatt“.
Er respektiere die Entscheidung, aber sie habe „negative Auswirkungen auf das Stromangebot“ und die Möglichkeiten, die Emissionen zu verringern. „Deutschland hätte wenigstens die noch verbliebenen AKW am Netz lassen können“, so Birol.
Der IEA-Chef erwartet international ein Comeback der Kernkraft. „Wenn wir das globale Energiesystem betrachten, sehen wir, dass die Erneuerbaren einen Großteil ausmachen – aber die Nuklearenergie kommt wieder zurück.““
Kritisch sieht Birol auch die fahrlässige Haltung, mit der sich Deutschland von russischem Gas abhängig gemacht habe.
„Die deutsche Bevölkerung und die Wirtschaft haben dafür jetzt einen hohen Preis zu zahlen.““
„Die Energiepreise sind in Europa immer noch sehr hoch – im Vergleich zu China oder den USA. Für die Industrie ist das ein klarer Wettbewerbsnachteil“, warnt Birol. Der IEA-Chef prognostiziert „zwei schwierige Jahre auf den Gas- und Ölmärkten“. Dann käme eine Phase der Entspannung.
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