Der Welttag gegen die Todesstrafe wird jährlich am 10. Oktober begangen und hat sich seit seiner Einführung im Jahr 2003 zu einem bedeutenden Aktionstag entwickelt. Initiiert wurde dieser Tag von der World Coalition against Death Penalty und Amnesty International, um auf die weltweite Anwendung der Todesstrafe aufmerksam zu machen und deren Abschaffung zu fördern.
Die Todesstrafe ist ein umstrittenes Thema, das in vielen Ländern der Welt unterschiedlich gehandhabt wird. Während einige Staaten die Todesstrafe abgeschafft haben, wird sie in anderen Ländern weiterhin praktiziert. Laut Amnesty International wurden im Jahr 2022 mindestens 579 Menschen in 18 Ländern hingerichtet, wobei die tatsächliche Zahl vermutlich höher liegt, da einige Länder keine offiziellen Statistiken veröffentlichen (Quelle: Amnesty International, Jahresbericht 2022).
Der Welttag gegen die Todesstrafe bietet eine Gelegenheit, die rechtlichen, ethischen und sozialen Aspekte der Todesstrafe zu beleuchten. Befürworter der Abschaffung argumentieren, dass die Todesstrafe gegen die Menschenrechte verstößt, insbesondere gegen das Recht auf Leben und das Verbot der Folter und grausamer, unmenschlicher oder erniedrigender Behandlung oder Strafe. Zudem gibt es Bedenken hinsichtlich der Unumkehrbarkeit von Fehlurteilen und der oft ungleichen Anwendung der Todesstrafe, die häufig von Faktoren wie sozialer Herkunft, ethnischer Zugehörigkeit oder wirtschaftlichem Status beeinflusst wird.
Gegner der Todesstrafe betonen auch die fehlende abschreckende Wirkung, die oft als Argument für ihre Beibehaltung angeführt wird. Studien haben gezeigt, dass es keinen eindeutigen Zusammenhang zwischen der Anwendung der Todesstrafe und einer Verringerung der Kriminalitätsrate gibt. Stattdessen wird die Notwendigkeit betont, sich auf Prävention und Rehabilitation zu konzentrieren.
Der Welttag gegen die Todesstrafe wird weltweit durch verschiedene Veranstaltungen und Kampagnen begleitet, die das Bewusstsein für die Thematik schärfen sollen. Diese Initiativen reichen von Podiumsdiskussionen und Filmvorführungen bis hin zu Petitionen und Demonstrationen. Ziel ist es, die öffentliche Meinung zu beeinflussen und politische Entscheidungsträger dazu zu bewegen, Schritte zur Abschaffung der Todesstrafe zu unternehmen.
Insgesamt bleibt die Todesstrafe ein komplexes und kontroverses Thema, das weiterhin internationale Aufmerksamkeit erfordert. Der Welttag gegen die Todesstrafe spielt eine wichtige Rolle dabei, den Dialog über dieses Thema zu fördern und die Bemühungen zur Abschaffung der Todesstrafe weltweit zu unterstützen.
