Moritz Schularick, Präsident des Kiel Instituts für Weltwirtschaft (IfW Kiel), sieht Deutschland mit dem künftigen US-Präsidenten Donald Trump weiter in die Krise treiben.
„Was wir seit der Wahl gesehen haben, macht es wahrscheinlich, dass vier sehr schwere Jahre auf uns zukommen“, sagte der Ökonom dem Nachrichtenmagazin „Focus“. „Und da ist bereits bedacht, dass viele davon ausgehen, es könnte am Ende doch nicht so schlimm werden.““
Zu Trumps Methode gehöre, „erst mal ganz laut auf den Tisch zu hauen und das Unmögliche zu fordern. Das schiebt die Diskussionen in seine Richtung. Er verschiebt das Spielfeld, und die anderen überlegen, wie man ihm entgegenkommen könnte.““ Gerade Trumps „radikale Aussagen“ zu höheren Nato-Beiträgen der Mitgliedsstaaten hätten dabei „durchaus einen wahren Kern“.
Die bisher gängigen Militärausgaben von zwei Prozent des jeweiligen Bruttoinlandsprodukts seien „eine Zielgröße der Vergangenheit. Man sollte nicht so tun, als sei das noch realistisch“, sagte Schularick gegenüber „Focus“ weiter. Da habe der Noch-Vize-Kanzler Robert Habeck mit seinem Vorschlag von Verteidigungsausgaben in Höhe von 3,5 Prozent durchaus recht: „Alle seriösen Expertenschätzungen des tatsächlichen Bedarfs fürs nächste Jahrzehnt liegen im Bereich zwischen drei und vier Prozent.““ Die Bedrohungslage habe sich einfach „deutlich verschlechtert“, so Schularick.
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