Der Chef des deutschen KI-Start-ups Aleph Alpha, Jonas Andrulis, hat angesichts des Erfolgs der chinesischen Künstlichen Intelligenz DeepSeek davor gewarnt, dass es Europa an eigenen Modellen fehle.
„Wir müssen uns in Europa fragen, was es uns wert ist, ein europäisches LLM zu trainieren, das auf unseren Regeln und Werten basiert. Ein Modell, das nicht mit Vorgaben der chinesischen Regierung oder mit kulturellen Normen der USA trainiert wurde“, sagte Andrulis der „Welt am Sonntag“.
Das bekannteste Large Language Model (LLM, übersetzt: großes Sprachmodell) ist ChatGPT.
Die chinesische KI DeepSeek R1 hatte Anfang der Woche für Aufruhr gesorgt, da sie offenbar bedeutend weniger Rechenleistung erfordert als Konkurrenzmodelle aus den USA. Allerdings stellte sich bei Tests auch heraus: Die KI vertritt Positionen der chinesischen Regierung, etwa in Bezug auf Taiwan.
Aus Sicht einer liberalen Demokratie sehe er es kritisch, wenn etwa Jugendliche sich mit einer Künstlichen Intelligenz unterhielten, deren Weltbild nur aus ideologischen oder ökonomischen Motiven der USA oder Chinas generiert worden sei, sagte Andrulis. „Insbesondere bei der Bildung bin ich mir 100 Prozent sicher“, meinte er, „dass wir etwas Eigenes benötigen, aber auch im kulturellen oder sozialen Bereich.“
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