Das Verhältnis zwischen FDP und Grünen muss einen weiteren Dämpfer verkraften: Außenministerin Annalena Baerbock (Grünen) hat FDP-Chef Christian Lindner vorübergehend das „Du“ entzogen – gegen dessen Willen.
Als Lindner am Donnerstagabend in der ZDF-Sendung „Schlussrunde“ über die politische Weltlage referierte und „die Zeit der moralischen Appelle der feministischen Außenpolitik ist vorbei“ in die Fernsehkamera sagte, rief Baerbock dazwischen: „Sie haben sich ja gegen (unverständlich) gestellt, das war auch nicht sehr patriotisch“. Lindner entgegnete an die direkt neben ihm platzierte Baerbock: „Bisher haben wir uns immer geduzt.““ Ansonsten ging er auf den Zwischenruf nicht weiter ein und setzte seinen Vortrag fort.
Baerbock wollte das offenbar so nicht stehen lassen. Als sie später nach deutschen Friedenstruppen für die Ukraine gefragt wurde, sagte sie unter Bezug auf einen im Dezember gemachten Vorstoß an Lindner gewandt: „Ich meine, Sie waren so beschäftigt, und du warst so beschäftigt damit, die Regierung zu verlassen, dass du nicht mehr mitbekommen hast, dass andere noch Politik gemacht haben in der Zeit.““
Der Vorfall steht sinnbildlich für die Zerrüttung zwischen FDP und Grünen nach drei Jahren Ampel-Koalition. Auf dem Sonderparteitag der FDP zwei Wochen vor der Bundestagswahl war eine erneute Koalition mit den Grünen offiziell ausgeschlossen worden.
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