Einwanderer überdurchschnittlich oft in Mangelberufen

via dts Nachrichtenagentur

Beschäftigte mit Einwanderungsgeschichte sind vor allem in sogenannten Engpassberufen überdurchschnittlich oft beschäftigt.

Je nach Branche betragt der Anteil der Beschäftigten mit Migrationshintergrund demnach zwischen 40 und 70 Prozent, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) auf Basis von Ergebnissen des Mikrozensus 2023 am Donnerstag mitteilte. Dem steht ein Anteil von lediglich 26 Prozent an der Gesamtwirtschaft gegenüber. In Engpassberufen herrscht oder droht laut Engpassanalyse der Bundesagentur für Arbeit (BA) ein Fachkräftemangel.

So hatten den Statistikern zufolge 2023 zwei von drei (67 Prozent) Beschäftigten im Aus- und Trockenbau eine Einwanderungsgeschichte. Aber auch in der Lebensmittelindustrie (50 Prozent), unter den Fliesenlegern (47 Prozent), den Fahrern von Bussen und Straßenbahnen (46 Prozent) sowie den Servicekräften in der Gastronomie (45 Prozent) waren Personen mit Migrationshintergrund deutlich überdurchschnittlich vertreten.

Deutlich über dem gesamtwirtschaftlichen Durchschnitt liegt der Anteil der Beschäftigten mit Einwanderungsgeschichte demnach auch in weiteren Mangelberufen: so etwa in der Fleischverarbeitung (42 Prozent), im Verkauf von Lebensmitteln (41 Prozent), bei Berufskraftfahrern (37 Prozent), in der Altenpflege (31 Prozent) sowie im Metallbau oder der Elektrotechnik (je 30 Prozent), ferner in Post-, Kurier- und Expressdiensten sowie in der Beherbergung (jeweils 40 Prozent). Gleiches gilt in der Kraftwagenproduktion (31 Prozent) sowie in Alten- und Pflegeheimen und ähnlichen Einrichtungen (30 Prozent).

Den Engpassberuf mit dem geringsten Anteil an Beschäftigten mit Einwanderungsgeschichte stellten laut dem Bundesamt Versicherungskaufleute dar (13 Prozent). Auch wenn es sich bei ihnen nicht um Mangelberufe laut Engpassanalyse der BA handelt, sind Menschen mit Einwanderungsgeschichte in einigen Berufsgruppen noch stärker unterrepräsentiert: Das trifft vor allem auf den Polizeivollzugsdienst (sechs Prozent), die Berufe in der öffentlichen Verwaltung (neun Prozent), auf Lehrkräfte (Primarstufe: neun Prozent, Sekundarstufe: elf Prozent) sowie die kaufmännische und technische Betriebswirtschaft (zwölf Prozent) zu.

Deutlich unterrepräsentiert waren Menschen mit Einwanderungsgeschichte 2023 auch im Bereich öffentliche Verwaltung, Verteidigung und Sozialversicherung (zehn Prozent), in der Energieversorgung (14 Prozent), in Finanzdienstleistungen (15 Prozent) sowie in Erziehung und Unterricht (17 Prozent), so das Bundesamt.


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