Der von der Bundesregierung eingesetzte Gesundheits-Expertenrat empfiehlt, dass die Möglichkeit zur telefonischen Krankschreibung beibehalten wird.
Der Anstieg der Arbeitsunfähigkeitstage sei wohl nicht auf die telefonische Krankschreibung zurückzuführen, sondern vielmehr auf eine bessere Erfassung durch die Einführung der elektronischen Arbeitsunfähigkeits-Bescheinigung (AU), schreiben die Experten in ihrer am Donnerstag veröffentlichten Stellungnahme.
Es sei sehr wahrscheinlich, dass die telefonische AU zu einer Entlastung der Arztpraxen führe. Dies sei auch vor dem Hintergrund wichtig, dass in Deutschland die Zahl der Arztkontakte im europäischen Vergleich sehr hoch sei.
Der Expertenrat empfiehlt außerdem die Einführung einer gesetzlichen Regelung, die eine teilweise Krankschreibung und damit die Ausstellung einer abgestuften AU-Bescheinigung ermöglicht. Dies würde erlauben, während einer Krankschreibung den beruflichen Aufgaben im gesundheitlich möglichen Umfang weiterhin nachzukommen.
Diese Option sei besonders geeignet für Berufsgruppen, die anteilig „mobil“ arbeiten können.
Schließlich empfiehlt der Expertenrat die Einführung eines systematischen Monitorings aller AU auf der Basis anonymisierter Daten. Dadurch könnten zeitliche und regionale Trends erfasst und eine Ursachenforschung unterstützt werden.
Der Expertenrat „Gesundheit und Resilienz“ beschäftigt sich auf wissenschaftlicher Basis mit der Frage, wie Gesundheitswesen und Gesellschaft künftigen Gesundheitskrisen bestmöglich begegnen können. Er war im März 2024 erstmals zusammengekommen und hat mittlerweile 13 Stellungnahmen abgegeben.
Möchten Sie immer die aktuellen Nachrichten aus Ihrer Region bekommen? Dann besuchen Sie das lokale Nachrichtenportal Digitaldaily.de
- Anteil der Abgeordneten mit Migrationshintergrund stagniert - 27. Februar 2025 13:31
- Expertenrat fordert Erhalt der telefonischen Krankschreibung - 27. Februar 2025 13:31
- DGB wirft Union „Einschüchterung“ kritischer Akteure vor - 27. Februar 2025 13:31