Ole von Beust (CDU), ehemaliger Erster Bürgermeister von Hamburg, sieht für die Hamburger CDU bei den Bürgerschaftswahlen keinen großen Rückenwind durch den Unionssieg bei der Bundestagswahl. Es seien zwar „Themen des Bundes natürlich auch auf Hamburg übergeschwappt“, aber die Bedeutung des bundesweiten Themas Migration sei „eher gering“, sagte er dem Fernsehsender „Welt“.
„Es gibt andere Themen, die sehr stadtspezifisch sind, wie die Frage der Zukunft des Hafens, die problematische Situation der inneren Sicherheit, Verkehr und Wohnungsbau. Das sind die Dinge, die dominieren“, so von Beust. Mit einer Bundestagswahl könne man das nicht vergleichen. In Hamburg gebe es „eine typische Wohlstandsituation“ und „nicht die große Wechselstimmung in der Stadt, die wir brauchen, um eine Regierung abwählen zu können“.
Dazu komme, dass der amtierende Erste Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) seinen Job durchaus solide mache, findet von Beust: „Es geht auch um Personen oder Amtsinhaber.“
“ Aus Sicht der Wähler würde er sagen: „Er ist nicht brillant, aber er ist auch keine Katastrophe. Und von daher gibt es keine Abwahlstimmung.““
Die Hamburger seien „strukturmäßig relativ konservativ“, glaubt von Beust: „Was da ist, wird erst mal behalten, es sei denn, es ist katastrophal. Und man muss ehrlich sagen: Hamburg wird nicht katastrophal regiert.
Ich finde, es wird unter Wert regiert, wird auch nicht gut regiert, aber auch nicht katastrophal. Und eine solche Stimmung müssen Sie haben, um eine massive Veränderung herbeizuführen.““ Die CDU um Spitzenkandidat Dennis Thering werde zwar „einen großen Sprung nach vorne machen“, so von Beust – aber einen Wahlsieg hält er für „so gut wie ausgeschlossen“.
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