Bei den Grünen beginnt die Aufarbeitung der Niederlage bei der Bundestagswahl. In einem zweiseitigen internen Papier, über das der „Spiegel“ berichtet, rechnet der Europaabgeordnete Rasmus Andresen mit der Kampagne seiner Partei unter dem Kanzlerkandidaten Robert Habeck ab.
„Statt die Merkel-Lücke zu schließen, tappten wir in die Kamala-Harris-Falle“, schreibt darin der Parlamentarier. Habeck hatte im Wahlkampf versucht, Unionswähler zu gewinnen, die mit dem Kurs des CDU-Vorsitzenden Friedrich Merz hadern. Seiner Partei hält Andresen vor, ähnlich wie US-Präsidentschaftskandidatin Harris durch die Umfrage-Beliebtheitswerte Habecks, steigende Mitgliederzahlen und volle Hallen „gefangen in der eigenen Euphorie“ gewesen zu sein.
Die Grünen hätten die strukturellen Fehler „vor dem Ampelbruch gemacht“, die Zeit danach bis zum Wahltag habe nicht ausgereicht, „um neues Vertrauen aufzubauen“. Andresen, der aus Habecks Flensburger Wahlkreis stammt, warnte angesichts des Wahlerfolgs der Linken, nun in der Opposition zur Protestpartei zu werden.
Am 23. Februar waren die Grünen auf 11,6 Prozent abgesackt. 2021 hatten sie mit 14,7 Prozent ihr historisch bestes Ergebnis erzielt.
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