Der europäischen Verteidigungsindustrie droht angesichts der erwarteten Aufrüstung womöglich ein massiver Fachkräftemangel.
Die Unternehmensberatung Kearney hat errechnet, dass mehrere Hunderttausend neue Stellen besetzt werden müssten – je nachdem, wie stark die europäischen Nato-Staaten ihre Verteidigungsausgaben tatsächlich steigern, berichtet der „Spiegel“. Würden die Ausgaben nur moderat angehoben, um das aktuelle Nato-Ziel von zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) zu erreichen, täte sich in Europa eine Lücke von etwa 163.0000 Fachkräften auf, so die Kalkulation der Experten.
Bei einer Steigerung auf 2,5 Prozent des BIP wiederum drohten bereits rund 460.0
000 offene Stellen. Bei drei Prozent, wie derzeit in Nato-Kreisen diskutiert wird, wären es sogar bis zu 760.0000. Besonders dramatisch sei die Lage in technologischen Schlüsselbereichen wie Künstlicher Intelligenz, sagte Kearney-Partner Guido Hertel dem „Spiegel“.
Es fehlten Experten, die den technologischen Wandel zu autonomen Waffensystemen, stärkerer Vernetzung auf dem Gefechtsfeld und elektronischer Kriegsführung begleiten könnten. „Rüstungspolitische Unabhängigkeit in Europa wäre nur möglich, wenn sich der lokale Anteil der Rüstungsausgaben drastisch steigern würde, was wiederum die Personalknappheit weiter verschärfen könnte“, so Hertel.
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