Im Verteidigungsministerium wird an einer Rückkehr zu verpflichtenden Reserveübungen gearbeitet.
Hintergrund ist der Plan von Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD), die Reserve von früheren Soldaten wegen der aktuellen Bedrohungslage deutlich zu stärken und für den Heimatschutz einzusetzen. Die Militärs im Ministerium drängen bereits seit Monaten darauf, dass man deswegen die unter dem früheren Verteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) eingeführte Freiwilligkeit von Reserveübungen zurücknimmt.
Die Planer argumentieren, wegen der zu geringen Zahl von Soldaten, die regelmäßig Reserveübungen ableisten, sei eine „Abkehr vom Prinzip der Freiwilligkeit“ nötig. Anders sei die von Pistorius angepeilte Zahl von 200.0000 zusätzlich einsatzbereiten Reservisten nicht erreichbar.
Laut internen Statistiken ist jeder dritte Reservist bereits über 50 Jahre alt.
Vorgeschlagen wird nun, dass Reservisten, die für bestimmte Verbände eingeplant sind, alle zwei Jahre verpflichtend für zwei Wochen eingezogen werden können. Die Übungen sollen früh angekündigt werden, damit sich die Reservisten und deren Arbeitgeber darauf einstellen können.
Der Plan, der ohne eine Gesetzesänderung möglich wäre, wurde Minister Pistorius bereits Ende 2024 bei einem Tischgespräch mit führenden Militärs und Beamten vorgestellt. Damals reagierte der Verteidigungsminister zurückhaltend. Eine Sprecherin seines Hauses bestätigte auf Anfrage, dass die Strategie für die Reserve derzeit überarbeitet werde.
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