In Kanada hat die Liberale Partei den ehemaligen Bankmanager Mark Carney zum Nachfolger von Justin Trudeau als Parteichef gewählt. Er soll Trudeau damit später auch als Premierminister folgen.
Bei der Wahl erhielt Carney nach Parteiangaben 85,9 Prozent der abgegebenen Stimmen, seine größte Konkurrentin, die frühere Finanzministerin Chrystia Freeland, kam nur auf ein Ergebnis von acht Prozent. In seiner ersten Rede als Parteichef kündigte Carney mit Blick auf die angespannten Beziehungen mit den USA an, „neue Handelsbeziehungen mit zuverlässigen Handelspartnern aufbauen“ zu wollen.
Die Vergeltungszölle gegen die USA werde er aufrechterhalten, „bis die Amerikaner uns Respekt erweisen“.
Carney soll seine Partei auch in die im Herbst anstehenden Parlamentswahlen führen. In den Umfragen hatten zuletzt zwar die Konservativen um Pierre Poilievre, der in der Vergangenheit oft mit Donald Trump verglichen wurde, klar geführt. Die Liberalen hatten nach der Eskalation des Handelsstreits durch den US-Präsidenten aber aufgeholt.
Der neue Chef der Liberalen gilt als politischer Neueinsteiger. Einen Namen machte er sich zunächst von 2008 bis 2013 als Gouverneur der Bank of Canada. Von 2013 bis 2020 war er Gouverneur der Bank of England und dabei der erste Ausländer auf diesem Posten.
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