Mehrere Ökostromanbieter warnen die künftige Bundesregierung vor überstürzten Einschnitten und Gedankenspielen, die Energiewende auszubremsen.
„Eine als Neustart getarnte Rolle rückwärts gefährdet gleichermaßen unsere Energieunabhängigkeit, Wirtschaft und den Klimaschutz“, heißt es in einem Brief, den die Firmen Bürgerwerke, Elektrizitätswerke Schönau, Green Planet Energy und Naturstrom in die Koalitionsverhandlungen von Union und SPD geschickt haben, an die Mitglieder der Arbeitsgruppe Klima und Energie. Über den Brief berichtet der „Spiegel“.
Die Unternehmen reagieren damit auf jüngste Forderungen, etwa der Konzerne Eon und RWE sowie der Verbände BDI und VKU, nach einem Neustart der Energiewende. Dabei ging es unter anderem darum, dass die Regierung bislang einen starken Anstieg des deutschen Strombedarfs bis zum Jahr 2030 prognostiziert, der allerdings auf Annahmen zum Hochlauf etwa von Elektroautos und Wärmepumpen beruht, die in dem Zeitraum nicht mehr realistisch seien. Daher könne der Staat Zwischenziele für den Ausbau von erneuerbaren Energien und Netzen herabsetzen, ohne das Ziel der Klimaneutralität bis 2045 zu gefährden, so die Logik.
Nach Ansicht der Ökostromversorger ist diese Forderung „mit Denkfehlern versehen“. Der allgemein erhoffte Wirtschaftsaufschwung „wird einen erhöhten Energiebedarf mit sich bringen“. Nicht zuletzt aufgrund von EU-Klimaschutzvorgaben im Verkehrs- und Gebäudesektor habe Deutschland ein Interesse, bei Elektroautos und Wärmepumpen rasch aufzuholen, „und damit an einem kurzfristigen Aufholen des Strombedarfs“, heißt es in dem Schreiben.
Sollte Deutschland den geplanten Anteil von 80 Prozent erneuerbarer Energien am Stromverbrauch früher als 2030 erreichen, wäre das auch „keine schlechte Nachricht“, so die Absender. Jeder Prozentpunkt Ökostromanteil berge Klimaschutzpotenzial und senke tendenziell den Strompreis im Großhandel.
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