Polens Verteidigungsminister Wladyslaw Kosiniak-Kamysz ist gegen einen Nato-Beitritt der Ukraine in den kommenden Jahren.
„Wir werden die Integration der Ukraine in alle europäischen und transatlantischen Strukturen unterstützen“, sagte Kosiniak-Kamysz dem „Stern“. Der Beitritt in die EU sei möglich, eine Nato-Einladung werde es dagegen in den nächsten Jahren nicht geben.
Kosiniak-Kamysz, der auch stellvertretender Ministerpräsident seines Landes ist, sieht sein Land als „positives Beispiel“ für die Wiederaufrüstung. Um Europa wehrhaft zu machen, müssten aber Gelder aus dem europäischen Corona-Wiederaufbauplan umgeleitet werden. „Polen ist das erste Land, das sich dafür entschieden hat. Ich habe über ein Jahr lang darauf gedrängt.
Ursprünglich war das Geld für den Einkauf von E-Bussen und den Aufbau einer Ladeinfrastruktur in polnischen Städten vorgesehen, doch was nutzen uns E-Busse, wenn das Land bombardiert wird? Wir brauchen eine glaubhafte Abschreckung – und das sofort.““
Die Gefahr, dass US-Truppen aus Polen abgezogen werden könnten, sieht Kosiniak-Kamysz nicht: „Es gibt keine Pläne, die Präsenz der US-Truppen in Polen zu reduzieren. Das bestätigte letzte Woche auch Marco Rubio bei seinem Nato-Besuch in Brüssel“, sagte er. Was eine neue deutsche Regierung angeht, so hofft Kosiniak-Kamysz auf Kontinuität: „Mit Boris Pistorius arbeite ich eng zusammen – ich hoffe, dass er auch in der neuen Regierung Verteidigungsminister bleibt.“
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