Die Wirtschaftsweise Veronika Grimm regt in der Rentendebatte an, Lehrer und Professoren nicht mehr zu verbeamten. „Es gibt eine Debatte darüber, ob die höheren Ruhestandsbezüge gerechtfertigt sind. Das kann man bei einigen Berufsgruppen vielleicht für die Zukunft hinterfragen: Bei Lehrkräften und Professoren könnte man zum Beispiel darüber nachdenken, sie nicht mehr zu verbeamten“, sagte Grimm der „Rheinischen Post“ (Mittwochausgabe).
„Bei Polizei und Justiz sprechen gewichtige Gründe für die Verbeamtung: Beide Berufsgruppen müssen in besonderem Maße unabhängig und unbestechlich agieren, ihre Loyalität gegenüber dem Staat wird auch durch eine adäquate Besoldung gestärkt.““
Zugleich hält Grimm den Plan von Bundessozialministerin Bärbel Bas (SPD), Beamte in die Rentenversicherung einzubeziehen, für unwirksam: „Die Integration der Beamten und Selbständigen in die gesetzliche Rentenversicherung ist ein extrem aufwändiger Prozess, aber löst keines der Probleme. Wenn man nicht die Bezüge oder die Pensionen der Beamten kürzen möchte, gibt es zwar Einzahlungen, die aber auch Leistungsansprüchen gegenüberstehen.
Es ist also ein Nullsummenspiel.““
Stattdessen müsste der Staat den Bürgern reinen Wein einschenken: „Was es braucht, sind wirksame Reformen: eine Kopplung des Renteneintrittsalters an die fernere Lebenserwartung, eine Dämpfung des Anstiegs der Bestandsrenten sowie die Wiedereinführung des Nachhaltigkeitsfaktors. Diese Reformansätze würden die Tragfähigkeit der gesetzlichen Rentenversicherung deutlich erhöhen. Außerdem bräuchte man eine Stärkung der kapitalgedeckten Absicherung“, sagte die Nürnberger Ökonomin weiter.
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