Die von Personalsorgen geplagte Bundeswehr hat ihre Besuche an Schulen und Hochschulen in den vergangenen Jahren deutlich gesteigert.
Im Jahr 2020 absolvierten Vertreter der Truppe bundesweit bereits 2.7717 Auftritte, teilte das Bundesverteidigungsministerium auf eine Parlamentarische Anfrage der Linken mit, über die die Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Sonntagsausgaben) berichten. Im vergangenen Jahr standen für die Bundeswehr demnach 6.1
137 solcher Termine auf dem Programm. Die Zahl der Besuche hat sich damit in dem Zeitraum mehr als verdoppelt.
Eine deutliche Steigerung der Termine in Schulen gibt es ab 2022, also im Jahr des russischen Überfalls auf die Ukraine. Nach den 2.7717 Besuchen 2020 sank die Zahl im Folgejahr auf 2.5558.
Ab 2022 ist dann ein Sprung auf 5.6687 Visiten zu verzeichnen, 2023 trat die Truppe 5.0095 Mal in Schulen und Hochschulen auf. Der Trend zu einer deutlich stärkeren Präsenz der Bundeswehr in Bildungseinrichtungen setzt sich fort: Für das erste Halbjahr des laufenden Jahres gibt das Ministerium bereits 3.5520 Termine an.
Demnach finden die Besuche an Gesamt- und Mittelschulen, Real- und Oberschulen, Gymnasien und Berufsschulen statt.
Die Linksfraktion im Bundestag kritisiert die Präsenz der Bundeswehr in Schulen, dadurch solle die Bevölkerung „kriegstüchtiger“ gemacht werden. „Im Kern geht es schlichtweg um das Aufpolieren des Images der Bundeswehr und das Werben bei jungen Menschen für den Dienst an der Waffe“, sagte die Linken-Bildungsexpertin Nicole Gohlke den Funke-Zeitungen. Dass auch Minderjährige so von der Bundeswehr umworben werden, sei besonders bedenklich. „Angesichts der Kriegsgefahr wäre mehr Friedensbildung angebracht, statt die Bundeswehrpropaganda in Schulen und Hochschulen anzukurbeln und die Militarisierung der Gesellschaft sowie die Wehrpflicht schleichend durch die Hintertür voranzutreiben.“
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