Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) bleibt bei seiner Kritik an der Abschaffung der „Familienreservierung“ durch die Deutsche Bahn.
Der vom Bahn-Vorstand kürzlich an die Kritiker verschickte Brief sei auch im Ministerium bekannt, sagte ein Sprecher am Freitag in Berlin auf Anfrage der dts Nachrichtenagentur. Gleichzeitig verwies er aber erneut auf die Äußerung des Verkehrsministers von letzter Woche. Da hatte Schnieder dem RND gesagt, er halte die Abschaffung der Familienreservierung „für ein falsches Signal“ und man müsse „kritisieren, was da passiert“. Der Brief des Bahn-Vorstandes hat ihn demnach offensichtlich nicht umgestimmt.
Bahnchef Richard Lutz und der für den Fernverkehr zuständige Vorstand Michael Peterson hatten verschiedene Politiker und Verbände angeschrieben und erläutert, warum sie die „Familienreservierung“ mit dem Fahrplanwechsel am letzten Sonntag abgeschafft haben. Angeblich sei das Angebot wiederholt missbräuchlich genutzt worden, etwa durch Kleingruppen, die das Angebot zweckentfremdet hätten.
Mit der Familienreservierung konnten Eltern bisher für eine Pauschale von 10,40 Euro nicht nur zwei Plätze für sich reservieren, sondern ohne Zusatzkosten auch noch für bis zu drei Kinder. Nun muss jeder Platz einzeln bezahlt werden. Weil gleichzeitig auch noch der Preis für eine Einzelreservierung angestiegen ist, werden für eine fünfköpfige Familie nun 27,50 Euro fällig, damit Eltern und Kinder sicher zusammen sitzen können – ein Preisanstieg um 164 Prozent.
Auf die Frage, ob der Verkehrsminister denn mit der Performance des Bahn-Vorstandes insgesamt zufrieden sei, deutete der Sprecher am Freitag an, dass es bei der Bahn auch eine personelle Neuausrichtung geben könnte. Wie bereits im Koalitionsvertrag festgehalten, gehe es dem Minister jetzt erst einmal darum, anzuschauen, welche Strategie und inhaltliche Planänderungen vorgenommen werden – und dann darum, „mit welchem Personal dieser Plan umgesetzt wird“.
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