Am 6. August 2025 wird in der christlichen Tradition das Fest der Verklärung des Herrn begangen. Dieses Fest hat einen festen Platz im liturgischen Kalender der römisch-katholischen, orthodoxen und anglikanischen Kirchen. Es erinnert an ein zentrales Ereignis im Neuen Testament, bei dem Jesus Christus auf einem Berg vor drei seiner Jünger – Petrus, Jakobus und Johannes – verklärt wurde. In dieser Begebenheit, die in den Evangelien nach Matthäus (17,1-9), Markus (9,2-8) und Lukas (9,28-36) beschrieben wird, erscheint Jesus in strahlendem Licht, begleitet von den alttestamentlichen Gestalten Mose und Elija.
Die Verklärung des Herrn wird als ein bedeutendes Ereignis angesehen, das die göttliche Natur Jesu offenbart und seine Rolle als Mittler zwischen Gott und den Menschen unterstreicht. Es wird angenommen, dass die Verklärung auf dem Berg Tabor stattfand, obwohl die genaue Lokalität nicht eindeutig belegt ist. Die theologische Bedeutung des Festes liegt in der Bestätigung der Göttlichkeit Jesu und der Vorbereitung seiner Jünger auf sein bevorstehendes Leiden und seine Auferstehung.
Historisch gesehen ist das Fest der Verklärung des Herrn seit dem 4. Jahrhundert in der Ostkirche belegt. In der Westkirche wurde es im Jahr 1457 von Papst Callixtus III. offiziell eingeführt, um an den Sieg über die Türken in der Schlacht bei Belgrad zu erinnern. Die Einführung des Festes in der Westkirche zeigt die Verbindung von religiösen und politischen Ereignissen in der Geschichte des Christentums.
In der orthodoxen Kirche ist die Verklärung des Herrn eines der zwölf großen Feste und wird mit einer feierlichen Liturgie begangen. In der römisch-katholischen Kirche wird das Fest ebenfalls mit einer Messe gefeiert, in der die Lesungen und Gebete die Bedeutung der Verklärung hervorheben. In der anglikanischen Tradition wird das Fest ebenfalls begangen, wobei der Schwerpunkt auf der theologischen Bedeutung des Ereignisses liegt.
Das Fest der Verklärung des Herrn bietet eine Gelegenheit, über die zentrale Rolle Jesu im christlichen Glauben nachzudenken und die Verbindung zwischen dem Alten und Neuen Testament zu betrachten. Es ist ein Tag, der die Gläubigen daran erinnert, die göttliche Natur Jesu zu erkennen und die Bedeutung seines Lebens und Wirkens zu würdigen.