Der Internationale Tag gegen Hexenwahn, der jährlich am 10. August begangen wird, ist ein Gedenktag von internationalem Charakter, der erstmals im Jahr 2020 von missio Aachen initiiert wurde. Dieser Tag erinnert an die zahlreichen Menschen, die im Laufe der Geschichte als vermeintliche „Hexen“ beschuldigt, verfolgt und in vielen Fällen getötet wurden.
Historisch betrachtet, war der Hexenwahn ein Phänomen, das vor allem in Europa zwischen dem 15. und 18. Jahrhundert weit verbreitet war. In dieser Zeit wurden unzählige Menschen, überwiegend Frauen, der Hexerei beschuldigt und oft ohne stichhaltige Beweise verurteilt. Die Hexenverfolgungen führten zu zahlreichen Hinrichtungen, die meist auf grausame Weise vollzogen wurden. Laut dem Historiker Wolfgang Behringer, einem Experten auf dem Gebiet der Hexenverfolgung, wurden in Europa schätzungsweise 40.000 bis 60.000 Menschen hingerichtet (Behringer, W. (1998). Hexen: Glaube, Verfolgung, Vermarktung. München: C.H. Beck).
Der Gedenktag soll nicht nur an die historischen Ereignisse erinnern, sondern auch auf aktuelle Fälle von Hexenverfolgung aufmerksam machen. In einigen Regionen der Welt, insbesondere in Teilen Afrikas und Asiens, werden noch heute Menschen der Hexerei beschuldigt und verfolgt. Diese Anschuldigungen führen oft zu sozialer Ausgrenzung, Gewalt und in extremen Fällen zu Mord. Der Internationale Tag gegen Hexenwahn bietet eine Gelegenheit, das Bewusstsein für diese Problematik zu schärfen und die Notwendigkeit von Aufklärung und Schutz der Betroffenen zu betonen.
Die Initiierung dieses Gedenktages durch missio Aachen im Jahr 2020 unterstreicht die Bedeutung der internationalen Zusammenarbeit im Kampf gegen den Hexenwahn. Organisationen und Institutionen weltweit sind aufgerufen, sich für die Rechte der Betroffenen einzusetzen und gegen Vorurteile und Diskriminierung vorzugehen. Der Tag bietet eine Plattform für den Austausch von Informationen und Strategien zur Bekämpfung von Hexenverfolgung und zur Förderung von Toleranz und Verständnis in der Gesellschaft.