Die Lage in Gaza hat einer Studie zufolge massive Auswirkungen auf den akademischen Alltag in Deutschland. 85 Prozent der Forscher hierzulande sehen die Wissenschaftsfreiheit durch den Nahostkonflikt bedroht, heißt es in der aktuellen Untersuchung der Freien Universität Berlin, über die der „Tagesspiegel“ (Montagausgabe) berichtet. Drei Viertel berichten von Selbstzensur, fast ein Viertel traut sich nicht mehr, die eigene Meinung offen zu äußern.
Besonders betroffen seien jüngere Wissenschaftler sowie prekär Beschäftigte. Am häufigsten wird demnach Kritik an Israel oder Solidarität mit Palästina vermieden – aus Angst vor öffentlicher Anfeindung.
Zugleich zeigt die Befragung größere Differenziertheit als die öffentliche Debatte: Über 90 Prozent befürworten einen Waffenstillstand und den Schutz jüdischen Lebens, mehr als 80 Prozent lehnen einen akademischen Boykott Israels ab.
Studienleiter Jannis Julien Grimm forderte Universitäten auf, Einschränkungen der Wissenschaftsfreiheit aktiv entgegenzutreten.
Möchten Sie immer die aktuellen Nachrichten aus Ihrer Region bekommen? Dann besuchen Sie das lokale Nachrichtenportal Digitaldaily.de
- Sinan Selen soll neuer Verfassungsschutzchef werden - 15. September 2025 6:31
- Umfrage: Verunsicherung durch Nahostkonflikt an deutschen Unis - 15. September 2025 5:02
- Polen-Beauftragter für Sicherheitsgarantien statt Reparationen - 15. September 2025 0:02