Die Polizeiinspektion Stade warnt vor unseriösen Verdienstmöglichkeiten, die über soziale Medien wie TikTok beworben werden. Anlass ist der Fall einer 32‑jährigen Frau aus Beckdorf, die durch eine mehrstufige Betrugsmasche rund 3.700 Euro verloren hat.
Im Juli dieses Jahres wurde die Geschädigte auf TikTok auf ein Angebot aufmerksam, das damit warb, durch das Ansehen und Liken von Videos Geld verdienen zu können. Anfangs erhielt die Frau tatsächlich eine geringe Auszahlung von etwa 40 Euro, nachdem sie Links zugesandt bekommen und die Durchführung der Aufgaben (Likes) per Screenshot belegt hatte. Dies diente offenbar dem Aufbau von Vertrauen.
Anschließend wurden der Beckdorferin weitere, höher vergütete Aufträge in Aussicht gestellt. Um diese angeblichen Aufgaben wahrnehmen zu können, wurde die Frau aufgefordert, Zahlungen in Höhe von insgesamt 700 EUR abzuwickeln. Als nach etwa zwei Monaten weder die versprochene Vergütung noch die überwiesenen 700 Euro zurückerstattet worden waren, wurde die Geschädigte misstrauisch.
In ihrer Not wandte sich die 32-Jährige an einen vermeintlichen Finanz-Influencer auf TikTok. Dieser forderte die Frau auf, die bisherigen Chat-Verläufe mit den ursprünglichen Betrügern zu löschen. Unter dem Vorwand, ihr zu ihrem Geld zu verhelfen, leitete der „Influencer“ die Frau auf eine externe Finanzhomepage und verlangte weitere Zahlungen, um angeblich die Auszahlung des Geldes und des Arbeitslohns zu ermöglichen.
Die Beckdorferin überwies daraufhin nochmals insgesamt 3.000 Euro. Erst nachträglich stellte sich heraus, dass sie auf einen Fake-Account hereingefallen war, der den Account eines echten Finanz-Influencers nachahmte.
Die Polizei Stade nimmt diesen Fall zum Anlass, vor derartigen Betrugsmodellen zu warnen, die mit schnellem Nebenverdienst am Smartphone werben.
Tipps: Seien Sie extrem misstrauisch bei Angeboten, die einen hohen Verdienst mit minimalem Aufwand versprechen. Seriöse Anbieter zahlen keine unrealistischen Löhne und verlangen keine Vorauszahlungen, damit man für sie tätig werden kann. Lassen Sie sich niemals dazu überreden, „Gebühren“ oder „Steuern“ zu überweisen, damit Ihnen ein Gewinn, ein Lohn oder ein Guthaben ausgezahlt werden kann. Fordern Sie den Anbieter stets auf, die Gebühr direkt von der vermeintlichen Auszahlungssumme abzuziehen. Betrüger werden dieser Aufforderung nicht nachkommen und sind so leicht zu enttarnen. Stellen Sie niemals Ihr privates Bankkonto oder Zahlungsdienste gegen eine geringe Entlohnung für fremde Geldtransfers zur Verfügung. Sie können sich damit schnell strafbar machen und sich im Bereich der Geldwäsche bewegen. Überprüfen Sie Profile von Influencern oder Beratern kritisch auf ihre Echtheit. Achten Sie auf Verifizierungshaken, die Anzahl und Art der Kommentare und ob die Accounts lange Zeit aktiv sind.“