Drei Tatverdächtige nach politisch motivierter Sachbeschädigung an Versicherungsgebäude festgenommen

In der Nacht zum Donnerstag wurde die Kasseler Polizei von Anwohnern wegen verdächtiger Geräusche in die Straße Die Freiheit gerufen. Die Beamten stellten fest, dass an der Fassade eines Versicherungsgebäudes mehrere Graffiti mit Schriftzügen zum Nahost-Konflikt Sprüche hatten und Fensterscheiben durch Steinwürfe beschädigt worden waren. Sofort wurde eine Fahndung nach den flüchtigen Tätern eingeleitet.
Etwa eine halbe Stunde später stießen die Beamten in der Innenstadt auf eine dreiköpfige Personengruppe. Bei dem 22-jährigen Mann aus Göttingen und den 19- und 21-jährigen Frauen aus dem Landkreis Göttingen fanden sie Spraydosen und weitere Beweismittel, die sichergestellt wurden. Die drei Tatverdächtigen wurden zunächst ins Polizeipräsidium gebracht und am Morgen nach den Maßnahmen entlassen. Sie müssen sich nun wegen Sachbeschädigung verantworten.
Der entstandene Sachschaden am Versicherungsgebäude wird nach ersten vorsichtigen Schätzungen mit rund 10.000 Euro beziffert. Die weiteren Ermittlungen prüfen auch, ob ein Zusammenhang zu einer Beschädigung einer Partei-Geschäftsstelle in Kassel am 25. September 2025 besteht. Die Untersuchungen laufen bei der Kriminalinspektion Staatsschutz des Polizeipräsidiums Nordhessen; dort besteht enger Austausch mit dem Zentralen Kriminaldienst der Polizeiinspektion Göttingen.
Nordhessens Polizeipräsident Marco Bärtl betonte, dass die Sachbeschädigungen in der vergangenen Nacht und in jüngster Vergangenheit rote Linien überschreiten. Politisch motivierte Sachbeschädigungen seien keine Meinungsäußerung, sondern eine Straftat. Die Polizei werde das Recht auf freie Meinungsäußerung schützen und zugleich Angriffe gegen Personen oder Institutionen konsequent verfolgen.
Innenminister Roman Poseck erklärte: „Sachbeschädigungen sind kein legitimes Mittel der politischen Auseinandersetzung. Die Vorfälle zeigen, dass klare Grenzen überschritten wurden.“ Er würdigte das schnelle Handeln der Polizei und versprach ein konsequentes Vorgehen zum Schutz von Demokratie und friedlicher Diskussion.