Die EU-Kommission will offenbar einen Zoll von 50 Prozent auf die Einfuhr von Stahl einführen, wenn gewisse Kontingente überschritten werden. Das geht aus einem Gesetzentwurf hervor, über den das „Handelsblatt“ (Dienstagausgabe) berichtet. Damit würde Brüssel auf die zunehmende Abschottung des US-Marktes und eine Welle von Billigimporten aus China reagieren.
Unter Berücksichtigung der Höhe der Zölle im Stahlsektor in anderen wichtigen Märkten erscheine es angemessen, „den Zollsatz außerhalb der Quote auf 50 Prozent festzulegen, um das Risiko einer Handelsumlenkung zu minimieren“, heißt es im Entwurf. Außerdem beabsichtigt die EU-Kommission, die Kontingente anzupassen, die zollfrei in die EU eingeführt werden können.
Insgesamt plant die Kommission, die Stahleinfuhr auf 18 Millionen Tonnen pro Jahr zu begrenzen.
Das entspricht einer Halbierung der Importe im Vergleich zum Referenzjahr 2013. Die genauen Quoten werden pro Produktkategorie festgelegt und könnten im Laufe der Verhandlungen noch angepasst werden.
Aktuell erhebt die EU Importzölle auf Stahl in Höhe von 25 Prozent. Diese wurden 2018 als Reaktion auf von US-Präsident Donald Trump während seiner ersten Amtszeit beschlossene Zölle eingeführt. Aufgrund von Regeln der Welthandelsorganisation (WTO) war diese Maßnahme zeitlich begrenzt, im Juni 2026 läuft sie aus.
Zuletzt hatten die Zölle kaum noch Wirkung gezeigt, weil die zollfreien Kontingente mehrmals erhöht worden waren.
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