E-Scooter sind aus dem Dortmunder Stadtbild nicht mehr wegzudenken. Sie sind schnell, praktisch und beliebt, auch bei jungen Menschen. Doch die Polizei Dortmund macht sich Sorgen: Die Zahl der schweren Unfälle steigt. Allein im Jahr 2024 verunglückten in Dortmund 123 Menschen mit E-Scootern – das sind 20 Prozent mehr als im Vorjahr (2023: 103).
Deshalb startet die Polizei pünktlich zu den Herbstferien die Präventionskampagne ‚E-Scooter-Fails‘ in ihren Sozialen Medien, besonders bei Instagram. In kurzen Videos werden all die Fails vorgestellt, denen Polizistinnen und Polizisten im Streifenwagen während ihrer Schicht begegnen. Die Clips thematisieren die größten Risiken beim E-Scooter-Fahren. Das Besondere: Die Clips entstanden im echten Leben, bei echten Schwerpunkteinsätzen, mit echten Menschen und sind daher sehr authentisch.
Fahren unter Alkoholeinfluss: Viele (junge) Menschen sehen gern darüber hinweg, dass für E-Scooter dieselben Promillegrenzen gelten wie für Autofahrer. Schon geringe Mengen Alkohol verschlechtern die Reaktionsfähigkeit und führen zu schweren Stürzen. Wer betrunken fährt, gefährdet nicht nur sich selbst, sondern auch andere. Und: Wer erwischt wird, dessen Führerschein ist sehr wahrscheinlich weg.
Zu zweit auf einem E-Scooter: E-Scooter sind nur für eine Person zugelassen. Wer zu zweit fährt, riskiert die Kontrolle über das Fahrzeug zu verlieren. Schon kleine Hindernisse oder Bremsmanöver können dazu führen, dass beide stürzen, sich schwer verletzen und dadurch möglicherweise auch noch andere Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer gefährden.
Geisterfahrer im Straßenverkehr: Immer wieder kommt es vor, dass E-Scooter auf Radwegen, Gehwegen oder vereinzelt sogar auf Straßen entgegen der Fahrtrichtung genutzt werden. Das sorgt für gefährliche Situationen und erhöht das Risiko von Frontalzusammenstößen massiv.
Rücksichtsloses Verhalten: Rasen durch Fußgängerzonen, riskante Manöver im Straßenverkehr oder das Ignorieren von Ampeln und Vorfahrtsregeln: Rücksichtslosigkeit auf dem Scooter ist eine der Hauptursachen für Unfälle und gefährdet vor allem unbeteiligte Dritte. Darüber hinaus sind schlecht abgestellte E-Scooter ein großes Ärgernis, insbesondere für mobilitätseingeschränkte Menschen im Rollstuhl oder am Rollator auf engen Gehwegen.
Fahren ohne Helm: Zwar besteht auf E-Scootern, wie auch auf Fahrrädern, keine gesetzliche Helmpflicht. Doch gerade Kopfverletzungen gehören zu den schwersten Folgen von Stürzen. Ein Helm kann im Ernstfall den Unterschied machen zwischen einem blauen Fleck und lebensgefährlichen Verletzungen. „Weißt du, was richtig bescheuert aussieht?“, fragt eine Beamtin der Polizei Dortmund in einem der Videos: „Mit Helm E-Scooter fahren. Aber weißt du, was noch bescheuerter ist? Sterben.“
Mit diesen plakativen Botschaften setzt sich die Polizei Dortmund zum Ziel, die Gefahren des allzu leichtsinnigen E-Scooter-Fahrens in der Öffentlichkeit präsenter zu machen.
„Unsere Unfallzahlen zeigen deutlich: E-Scooter sind kein harmloses Spielzeug. Sie sind Teil des Straßenverkehrs – und wer sie nutzt, trägt Verantwortung. Mit den E-Scooter-Fails wollen wir junge Menschen direkt ansprechen, aufklären und dazu motivieren, auf ihre Sicherheit zu achten. Jeder vermiedene Unfall ist ein Erfolg. Mit dieser Kampagne und der Machart der Videos gehen wir bewusst neue Wege und sind sehr gespannt, wie das bei der Bevölkerung ankommt“, sagt Polizeipräsident Gregor Lange.
Die Videos werden in den kommenden zwei Wochen über den Instagram-Kanal der Polizei Dortmund veröffentlicht. Die Polizei Dortmund ruft insbesondere Jugendliche und junge Erwachsene, aber auch alle begeisterten E-Scooter-Fahrer jedes anderen Alters dazu auf, die Clips anzuschauen, zu teilen und die Botschaften ernst zu nehmen. Denn: Sicher fahren heißt gesund ankommen.