Am Freitagabend (10. Oktober) führten die Polizei Dortmund und die Stadt Dortmund einen Einsatz zur Bekämpfung der Jugendkriminalität in den Stadtteilen Hörde, Aplerbeck und Wickede bis Körne durch. Dabei wurden insgesamt mehr als 250 Personen und 15 Fahrzeuge kontrolliert. Die Polizei sprach 41 Platzverweise aus. Der Einsatz begann am Freitagnachmittag um 16 Uhr und dauerte bis in die Nacht hinein.
Bei dem Einsatz kam es zu einem Alleinunfall einer 15-Jährigen auf dem Schulhof des Aplerbecker Schulzentrums. Die Jugendliche war mit einem E-Scooter unterwegs und stürzte. Hinweise deuten auf Alkoholkonsum hin. Die Polizei fertigte entsprechende Anzeigen und veranlasste die Entnahme einer Blutprobe.
An dem besonderen Einsatz waren auch der Kommunale Ordnungsdienst und die Abteilung für Gewerbeangelegenheiten des Ordnungsamts der Stadt Dortmund beteiligt – sowohl mit uniformierten als auch mit zivilen Mitarbeitenden. Der Schwerpunkt lag auf dem Jugendschutz, insbesondere beim Verkauf von Alkohol und Tabakwaren. Um Verstöße besser aufzudecken, setzte das Ordnungsamt nach Rücksprache mit der Bezirksregierung Arnsberg erstmals sogenannte Testkäufer ein. Die Ergebnisse waren deutlich: In neun von zwölf überprüften Kiosken wurden alkoholische Getränke oder Tabakwaren an Minderjährige verkauft, ohne dass das Alter kontrolliert wurde. Gegen die Verantwortlichen wurden Ordnungswidrigkeitenverfahren eingeleitet. In drei Geschäften stellten die Einsatzkräfte außerdem verbotene E-Zigaretten (Vapes) sicher.
Auch andere Verstöße blieben nicht unentdeckt: So ahndeten die Teams des Ordnungsamtes unter anderem illegale Müllentsorgung und öffentliches Verrichten der Notdurft.
In einem weiteren Fall gab es Hinweise auf Betäubungsmittelhandel in einem Kiosk am Körner Hellweg. Bei der anschließenden gemeinsamen Kontrolle mit dem Kommunalen Ordnungsdienst der Stadt Dortmund wurden Betäubungsmittel sowie ein hoher vierstelliger Bargeldbetrag sichergestellt. Ein Diensthund unterstützte die Einsatzkräfte vor Ort bei der Suche nach weiteren Drogen. Da der Hund Drogen im Auto zeigte, stellte die Polizei dieses sicher. Zusätzlich wurden Mobiltelefone als Beweismittel sichergestellt. Der Kiosk wurde nach Abschluss der Maßnahmen geschlossen.
Insgesamt wurden acht Strafanzeigen und 25 Ordnungswidrigkeitenverfahren nach der Stadtsatzung von Polizei und Stadt Dortmund erfasst. Außerdem stellten die Einsatzkräfte drei Verstöße gegen das Waffengesetz sowie einen Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz fest und erstatteten entsprechende Anzeigen. Im Zusammenhang mit Straftaten und Ordnungswidrigkeiten, begangen durch Minderjährige, benachrichtigte die Polizei und die Stadt auch in 15 Fällen die Erziehungsberechtigten.
Das Ordnungsamt der Stadt Dortmund wird sich auch künftig an gemeinsamen Einsätzen mit der Polizei beteiligen – für mehr Sicherheit und ein sauberes Stadtbild in Dortmund. Einsätze zur Bekämpfung der Jugendkriminalität haben einen hohen Stellenwert. Aus diesem Grund werden die Ermittlungen in Strafverfahren gegen Jugendliche auch gebündelt im Jugendkommissariat geführt, das im Haus des Jugendrechts ansässig ist. Dort arbeiten Polizei und Justiz Hand in Hand, um Tatzusammenhänge und Intensivtäter schneller zu erfassen und gezielt zu bearbeiten. Andererseits soll dadurch eine weitere Bearbeitung durch die Justiz erleichtert werden. Dank der Zusammenarbeit können Jugendliche auch an Hilfeeinrichtungen und -organisationen herangeführt werden.
Außerdem arbeitet die Polizei mit der NRW-Initiative Kurve kriegen zusammen. Das Konzept setzt auf frühe Hilfe statt spätere Härte. Kein Kind wird als Täter geboren. Seit 2011 wird diese bundesweit einzigartige Initiative in acht Behörden umgesetzt, darunter Dortmund. Speziell für den Bereich der Jugendlichen sind im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Dortmund Jugendkontaktbeamte eingesetzt. Sie bauen Hemmschwellen ab, stehen jungen Menschen als Gesprächspartner zur Verfügung und behalten jugendliche Täter im Blick. Kurz gesagt: Sie sind für die Jugendlichen da – unkompliziert, unbürokratisch und kompetent.
Durch Kontrollen wie diesem Einsatz kann die Polizei erkennen, welche Täter zusammen agieren. Einsätze gemeinsam mit der Stadt Dortmund sind wichtig, um Jugendkriminalität zu bekämpfen und den Jugendschutz zu gewährleisten. Aufgrund bestehender Beschwerdelagen in einzelnen Stadtteilen werden künftig weitere Einsätze folgen. „Wir stellen immer wieder fest, dass Kriminalität auch vor Jüngsten nicht Halt macht. Wenn sie straffällig oder sogar zu Intensivtätern werden, dann ist das ein Zustand, den wir als Gesellschaft nicht hinnehmen dürfen. Die Polizei Dortmund nutzt dabei alle ihr zur Verfügung stehenden rechtsstaatlichen Mittel aus, um hier zum frühestmöglichen Zeitpunkt einzuschreiten. Aber eins muss dabei klar sein: Hier ist die gesamte Gesellschaft gefragt, Eltern, Schulen, Sportvereine sowie Jugend- und Bildungseinrichtungen. Alle müssen ihre Verantwortung übernehmen, um hier zum Wohle der Kinder und Jugendlichen dauerhafte Erfolge zu erzielen. Unsere Einsätze werden definitiv weitergehen“, so Polizeipräsident Gregor Lange.
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