Der Gallustag, der am 16. Oktober 2025 begangen wird, ist ein Fest innerhalb der römisch-katholischen Kirche, das dem heiligen Gallus gewidmet ist. Gallus, ein irischer Mönch und Missionar, lebte im 6. und 7. Jahrhundert und ist vor allem für seine missionarische Tätigkeit in der Region des heutigen Süddeutschlands und der Schweiz bekannt. Er gilt als einer der zwölf Gefährten des heiligen Kolumban und spielte eine bedeutende Rolle bei der Verbreitung des Christentums in Mitteleuropa.
Der heilige Gallus wird oft mit der Gründung der Stadt St. Gallen in der Schweiz in Verbindung gebracht. Der Legende nach ließ er sich in der Region nieder, nachdem er von einer Missionsreise zurückgekehrt war, und gründete dort eine Einsiedelei. Diese entwickelte sich später zu einem Kloster, das im Mittelalter zu einem bedeutenden religiösen und kulturellen Zentrum wurde. Die Stadt St. Gallen trägt bis heute seinen Namen und ehrt ihn als ihren Schutzpatron.
Der Gallustag wird traditionell in verschiedenen Regionen Europas gefeiert, insbesondere in der Schweiz und in Teilen Süddeutschlands. An diesem Tag finden häufig Gottesdienste und Prozessionen zu Ehren des Heiligen statt. In einigen Gemeinden werden auch lokale Bräuche und Traditionen gepflegt, die auf die Verehrung des heiligen Gallus zurückgehen.
Obwohl das genaue Jahr der Einführung des Gallustages als Festtag nicht dokumentiert ist, hat er eine lange Tradition in der römisch-katholischen Kirche. Die Verehrung des heiligen Gallus spiegelt die Bedeutung wider, die er als Missionar und Klostergründer für die christliche Geschichte Europas hat. Historische Quellen, wie die „Vita Sancti Galli“, eine im 8. Jahrhundert verfasste Lebensbeschreibung, bieten Einblicke in sein Wirken und seine Bedeutung für die Region (Quellenangabe: „Vita Sancti Galli“, 8. Jahrhundert).
Der Gallustag ist ein Beispiel dafür, wie historische Persönlichkeiten und ihre Taten über Jahrhunderte hinweg in Erinnerung behalten und gefeiert werden. Er bietet eine Gelegenheit, sich mit der Geschichte der Christianisierung Europas und der Rolle der Klöster als Zentren des Glaubens und der Kultur auseinanderzusetzen.