Schockanrufe in Hooksiel und Wilhelmshaven: Aufmerksamkeit der Geschädigten verhindert Geldübergabe

Am Donnerstag, 16.10.2025, kam es in Hooksiel zu einem weiteren Fall von Schockanrufen. Eine 80-jährige Geschädigte erhielt mehrere Anrufe einer vermeintlichen Polizeibeamtin, die ihr mitteilte, dass die Tochter ihres verstorbenen Lebensgefährten in Schleswig-Holstein einen schweren Verkehrsunfall verursacht habe. Zur Abwendung einer angeblich drohenden Haft müsse sie eine Kaution in Höhe von 50.000 Euro zahlen. Im Verlauf der Gespräche meldeten sich angebliche Polizeibeamte, Staatsanwälte, Bankangestellte und Versicherungsmitarbeiter. Selbst Rückrufe der Geschädigten – auch über die angebliche 110 – führten zurück zu den Tätern, die mit professioneller Gesprächsführung den Eindruck einer echten Amtshandlung vermittelten. Die zunächst angekündigte Einzahlung beim Amtsgericht wurde schließlich in eine persönliche Geldübergabe geändert. Als eine unbekannte Person an der Wohnanschrift der Geschädigten erschien, verweigerte diese geistesgegenwärtig die Übergabe und zog einen Zeugen hinzu. Daraufhin flüchtete der Geldabholer zu Fuß in unbekannte Richtung.

Täterbeschreibung:
– männlich, ca. 40-50 Jahre alt
– schwarzer Bart
– schwarzer Mantel
– schwarze Kopfbedeckung

Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen. Hinweise zu dem aktuellen Fall nimmt die Polizei Jever unter der Telefonnummer 04461 / 7449-0 entgegen.

Auch im Stadtbereich von Wilhelmshaven gab es erneut ähnliche Anrufe. Die Polizei erinnert an Schutzmaßnahmen und gibt Tipps, wie Sie sich vor Schockanrufen schützen können. Wichtig ist: Legen Sie sofort auf, wenn angebliche Polizisten oder andere Amtspersonen Sie unter Druck setzen, und rufen Sie selbstständig die echte Polizei unter 110 an – nutzen Sie dazu eine neue Verbindung und nicht die Rückruffunktion auf dem Display. Geben Sie am Telefon keine Auskünfte über Vermögensverhältnisse oder Wertsachen. Übergeben Sie niemals Bargeld oder Wertgegenstände an unbekannte Personen. Informieren Sie Angehörige oder Nachbarn, wenn Sie Zweifel haben. Sprechen Sie mit älteren Familienmitgliedern über diese Betrugsmasche, denn Täter zielen gezielt auf ältere Menschen ab.

Wir beraten Sie gerne: Unsere Ansprechpartner*innen. Das Präventionsteam der Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland kann wertvolle Verhaltenshinweise geben. Neben Katja Reents, Beauftragte für Kriminalprävention im Bereich Wilhelmshaven, ist Anja Kienetz im Landkreis Ansprechpartnerin, und Eugen Schnettler im Polizeikommissariat Varel.