Abrechnungsbetrug bei Corona-Teststation in Braunschweig: 28-Jähriger festgenommen

In Braunschweig betreute ein Privatbetrieb eine Bürger-Teststation im Bürgerpark, an der sich Menschen kostenlos auf das Virus testen lassen konnten. Der Betreiber war ein 28 Jahre alter Mann, der in Gifhorn geboren wurde. Die Abrechnung erfolgte anschließend mit der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen.

Pro Test wurden bis Juni 2022 11,50 Euro bezahlt, ab Juli 2022 9,50 Euro.

Im Oktober meldete das Gesundheitsamt Braunschweig Auffälligkeiten bei den Abrechnungen. Die wöchentliche Zahl der Testungen blieb trotz sinkender Gesamtzahlen hoch, während die positiven Ergebnisse deutlich niedriger waren als im Durchschnitt. Daraus resultierte der Verdacht eines Abrechnungsbetrugs, weshalb das Strafverfahren eingeleitet und polizeiliche Maßnahmen gegen den Betreiber eingeleitet wurden.

Die Ermittlungen ergaben, dass der Beschuldigte innerhalb eines Jahres etwa 10.000 Tests in einer Software dokumentiert hatte, tatsächlich wurden jedoch über 90.000 Tests abgerechnet. Ein krasses Missverhältnis zeigte sich auch bei der Anzahl der positiven Ergebnisse: An zwei Tagen im Oktober 2022 wurden Rechnungen über 861 Tests eingereicht, tatsächlich festgestellt wurden jedoch nur 17 Tests.

Durch dieses Vorgehen soll der Beschuldigte rund 475.000 Euro erlangt haben. Trotz der laufenden Untersuchungen wurden keine weiteren Zahlungen von etwa 390.000 Euro vorgenommen.

Der Beschuldigte flüchtete zunächst in die Türkei, wodurch er vorverfolgungsrechtlich nicht erreichbar war. Das Amtsgericht Braunschweig erließ daraufhin einen internationalen Haftbefehl. Anfang dieses Monats kehrte er nach Deutschland zurück und wurde am Flughafen Berlin festgenommen. Er befindet sich nun in Untersuchungshaft.

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