Die zweite Strafkammer des Landgerichts Mönchengladbach hat gemeinsam mit dem Amtsgericht Mönchengladbach sechzehn Männer und eine Frau zu insgesamt 72 Jahren Freiheitsstrafe verurteilt. Sie sollen gewerbsmäßig bzw. bandenmäßig Kokain gehandelt haben. Die Polizei Mönchengladbach hatte die Verdächtigen im Frühjahr festnehmen lassen.
Eine Ermittlungskommission war der Ausgangspunkt der Ermittlungen. Zunächst hatte der Verdacht gegen eine sechsköpfige Gruppe im Mönchengladbacher Stadtgebiet bestanden, die den Straßenverkauf von Kokain nahe dem Tippweg in Rheydt und am Mönchengladbacher Hauptbahnhof organisiert haben soll.
Am Montag, dem 17. Februar, vollstreckten Polizeibeamte Haftbefehle gegen die sechs Tatverdächtigen im Alter von 24 bis 30 Jahren in Mönchengladbach, Krefeld und Düsseldorf.
Mit Urteil des Landgerichts Mönchengladbach vom heutigen Tag, dem 4. November, erhielt der mutmaßliche Kopf der Bande eine Freiheitsstrafe von acht Jahren und drei Monaten.
Zwei Männer, die das Kokain in einer Krefelder Wohnung verpackt hatten, wurden zu je sieben Jahren und sechs Monaten verurteilt. Zwei weitere Männer, die das Kokain in Mönchengladbach verteilten, erhielten Strafen von sechs Jahren drei Monaten bzw. sieben Jahren sechs Monaten.
Für einen Verbinder zwischen der Bandenführung und den Verteilern lautet das Urteil sechs Jahre Freiheitsstrafe. Ein Bunkerhalter, der die Drogen in seiner Wohnung in Krefeld gelagert haben soll, bekam drei Jahre.
Die zweite Strafkammer des Landgerichts folgte damit weitestgehend den Anträgen der Staatsanwaltschaft. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.
Bereits in den vergangenen Monaten waren neun weitere Männer im Alter von 41 bis 56 Jahren und eine 49-jährige Frau, die das Kokain an Endkunden verkauft haben sollen, zu Haftstrafen zwischen einem Jahr und zehn Monaten und vier Jahren sechs Monaten verurteilt worden.
