Eine Seniorin aus dem Rebland zeigte am Dienstag einen 62-jährigen Mann an, der sich über vermeintliche Notlagen an ihr finanziell bereichert haben soll. Die beiden hatten sich zuvor über eine Dating-Website kennengelernt und sich nach dem Austausch ettlicher Nachrichten auch mehrfach getroffen. Nachdem sich der Mann so das Vertrauen der Frau erschlichen hatte, habe er über angebliche Notlagen seiner Familie im Ausland berichtet, sodass die Seniorin ihm in der Folge circa 3.500 Euro auf verschiedene Konten überwies. Im Gegenzug bekam die Zusage, dass sie das Geld zurückbekäme. Da sie zwischenzeitlich von ihrem angeblichen Geliebten augenscheinlich nur hingehalten worden sei, brachte sie den Fall nun zur Anzeige. Die Beamten des Polizeireviers Bühl haben nun Ermittlungen gegen den wegen Betrugsdelikten polizeibekannten Mann eingeleitet.
Immer wieder schaffen es Betrüger, sogenannte Scammer, das Vertrauen von Menschen zu erschleichen, vor allem, aber nicht nur, im Internet. Doch was können diese Menschen, die bereits in die Falle getappt sind, oder auch ihnen nahestehenden Personen tun, um sich zu schützen? Die Polizei empfiehlt:
Blockieren:
– Kontakt sofort abbrechen
– Am besten ist es, sich eine neue Mailadresse und Telefonnummer zuzulegen
– Gefahr besteht auch für Freunde im sozialen Netzwerk und für alle Kontakte im eigenen Mailadressbuch; Täter schicken oft auch einen Computervirus mit
Ignorieren:
– Nicht auf Forderungen des Scammers eingehen
– Auf keinen Fall Geld überweisen, Schecks einlösen oder Briefe bzw. Päckchen weiterleiten
– Geleistete Zahlungen, wenn möglich, sofort rückgängig machen
Sichern:
– Alle Mails und Chat-Texte als Beweis auf einem extra Medium ab (CD/USB-Stick/etc.)
– Wenn möglich, den sogenannten E-Mail-Header von computererfahrenen Bekannten auslesen lassen
– Selbsthilfeseiten im Internet erklären, wie man sich vor größerem Schaden schützen kann
Löschen:
– Nach dem Sichern alle Beweisdaten von der Festplatte löschen
– Auch den E-Mail-Account löschen
Hilfe holen:
– Gehen Sie zur Polizei
– Die Strafverfolgung ist zwar schwierig, dennoch sollten Sie den Vorfall melden
Die Beamten des Polizeireviers Bühl ermitteln gegen den Mann, der polizeibekannt ist.