Gemeinsam für Vision Zero: Fachtagung stärkt Zusammenarbeit für mehr Sicherheit im Radverkehr

Von l.: Lennart Kersting, Dipl.-Ing Wolfram Mischer, Dr.-Ing. Peter Bischoff, Carolin Baaske, Heiko Efkes, PHK Andreas Diekmann, PHK Frank Hellwig

Am 5. November 2025 kamen rund 90 Fachleute aus Polizei, Kommunen, Landesbehörden, Wissenschaft und Verbänden auf Einladung der Polizeidirektion Braunschweig ins InForum Hannover. Die zweite landesweite Fachtagung »Radverkehr 360° – Sicherheit neu denken für Vision Zero« hatte das Ziel, unterschiedliche Sichtweisen besser zu verstehen, Gewohnheiten zu hinterfragen und gemeinsam wirksame Lösungen für mehr Sicherheit zu entwickeln. Im Mittelpunkt stand die Vision Zero: eine Zukunft ohne Verkehrstote.

In der Begrüßungsrede betonte Uwe Lange, der Vizepräsident der Polizei Braunschweig: »Sicherheit entsteht dann, wenn wir bereit sind, die Perspektive zu wechseln. Die Vision Zero kann nur gelingen, wenn wir Verkehrssicherheit ganzheitlich denken und gemeinsam Verantwortung übernehmen.“

Im Fachprogramm wurde die Radverkehrssicherheitsarbeit aus verschiedenen Blickrichtungen beleuchtet. Thomas Buchheit vom Niedersächsischen Ministerium für Inneres, Sport und Digitalisierung stellte die aktuelle Radverkehrssicherheitsarbeit der Polizei Niedersachsen vor, während Dr.-Ing. Peter Bischoff von shp Verkehrsplanung PartGmbH Hannover zeigte, wie gegenseitiges Verständnis zwischen Polizei und Verkehrsplanung den Blick auf Unfallursachen schärfen kann. Wolfram Mischer, Verkehrsplaner aus Detmold, sprach über Strategien und Werkzeuge, um Radverkehr gleichzeitig attraktiv, schnell und sicher zu gestalten, und führte die Teilnehmenden interaktiv in einen Perspektivwechsel. Andreas Diekmann von der Polizeidirektion Hannover gab Einblicke in die Arbeit der Polizeifahrradstaffeln und deren Bedeutung für die Verkehrssicherheitsarbeit auf Augenhöhe. Heiko Efkes, Radverkehrsbeauftragter der Stadt Hannover, berichtete über die praktische Umsetzung kommunaler Radverkehrsprojekte. Carolin Baaske von der Ostfalia Hochschule präsentierte Forschungsergebnisse zu Kommunikation und Medienwirkung rund um Radverkehrssicherheit. Schließlich stellte Lennart Kersting vom Kommunalverbund Niedersachsen/Bremen e.V. die regionale Radverkehrsförderung rund um Bremen vor.

Die Fachtagung zeigte deutlich, dass technische Maßnahmen allein nicht ausreichen. Mehr Sicherheit im Radverkehr entsteht dort, wo Austausch, Verständnis und Zusammenarbeit zwischen allen Beteiligten stattfinden. Erfahrung, Empathie und Expertise über Berufs- und Zuständigkeitsgrenzen hinweg waren die Grundlage der Diskussionen und sollen auch künftig weitergeführt werden.

Frank Hellwig, der Organisator der Veranstaltung, zog ein positives Fazit: »Der Perspektivwechsel ist der Schlüssel zu nachhaltiger Verkehrssicherheitsarbeit. Nur wenn Polizei, Planung und Bürgerschaft voneinander lernen, kann die Vision Zero Wirklichkeit werden.“