Nach dem ersten Test der Intelligenten Videobeobachtung im Sommer 2023 am Hansaplatz beginnt nun der Wirkbetrieb eines Folgeprojekts. In enger Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer-Institut wird die Technik auch am Hachmannplatz vor dem Hamburger Hauptbahnhof eingesetzt.
Ziel ist es, Gefahrensituationen frühzeitig zu erkennen und die polizeiliche Intervention zu erleichtern. Die Software hilft, mit der wachsenden Menge an Videomaterial besser umzugehen und gefährliche Situationen schneller zu identifizieren.
Im ersten Schritt kommen an beiden Plätzen jeweils acht Kameras zum regulären Überwachungszeitpunkt zum Einsatz. Eine Beschilderung macht darauf aufmerksam. Bei der sogenannten digitalen Skelettierung werden von den Kameras erfasste Personen in abstrahierte Strichfiguren umgewandelt. Die Software sucht nach ungewöhnlichen Bewegungen wie Schlägen, Tritten oder Schubsen. Erkennt das System eine solche Meldung, informiert es den Videobeobachter des zuständigen Polizeikommissariats 11, der prüfen wird, ob Gefahr besteht.
In einem zweiten Schritt soll die KI-Testphase auf weitere Kameras der bestehenden Videoüberwachung ausgeweitet werden. Danach erfolgt das Training anhand einzelner Sequenzen aus der realen Umgebung; die KI wird mit derselben Sequenz so lange trainiert, bis der Lernerfolg erreicht ist.
Wichtige Hinweise: Es findet keine Gesichtserkennung statt und es werden keine Merkmale wie Alter, Geschlecht oder Ethnie bestimmt.
Der Zeitplan sieht vor, dass das Projekt am 31.08.2026 mit einer umfassenden Evaluation endet. Ziel ist zu prüfen, wie stark das Assistenzsystem die polizeiliche Arbeit unterstützt und wie nachvollziehbar sich Meldungen für die Videobeobachter darstellen.
Rückblick auf den ersten Testbetrieb: Vier Kameras am Hansaplatz hatten mehrere detektierte Vorfälle gemeldet, auf die das Einsatzteam unmittelbar reagieren konnte. So wurde etwa eine gefährliche Körperverletzung erkannt, bei der auch ein Tritt gegen den Kopf sichtbar war.
Innenminister Andy Grote betonte, dass Sicherheit in stark frequentierten Bereichen wichtig ist und die Intelligente Videobeobachtung helfen kann, mit großer Videomaterialmenge umzugehen. Polizeipräsident Falk Schnabel sagte, die Fortführung des Projekts ermögliche, moderne KI-Modelle weiter zu erproben und die Polizeiarbeit effizienter zu gestalten, indem Gefahrensituationen früh erkannt werden können.
Kontakt und Quelle:
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