Der Beauftragte der Bundesregierung für Sucht- und Drogenfragen, Hendrik Streeck (CDU), fordert ein bundesweites Frühwarnsystem gegen neue gefährliche Drogen.
„Was wir dringend brauchen, ist ein besseres Monitoring und ein funktionierendes Frühwarnsystem“, sagte Streeck den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Donnerstagsausgaben). „Wir müssen in Echtzeit wissen, welche neuen Substanzen auf dem Markt sind, um Polizei, Rettungskräfte, Suchthilfe und Konsumierende schnell und gezielt informieren zu können.““
Hintergrund sind die jüngsten Zahlen zu Drogentoten in Deutschland: Zwar ist die Gesamtzahl leicht gesunken, doch unter den Unter-30-Jährigen stieg sie um 14 Prozent. „Diese Zahlen zeigen nur die Spitze des Eisbergs“, warnte Streeck. „Schon die offiziellen Zahlen sind alarmierend – wir hatten im vergangenen Jahr die zweithöchste Zahl von Drogentodesfällen überhaupt.
Von gesunkenen Zahlen zu sprechen, vermittelt nicht die Realität da draußen. Jeder dieser Todesfälle ist einer zu viel.““
Derzeit läuft nach seinen Angaben ein Pilotprojekt, das Daten aus Suchthilfe, Drug Checking und Rettungsdiensten bündelt. „In Berlin sehen wir bereits, dass dieses Zusammenspiel funktionieren kann“, sagte Streeck. Dort lasse sich erkennen, welche gefährlichen Substanzen im Umlauf seien, weil sich viele Akteure eng austauschten.
Beauftragt mit der Entwicklung eines bundesweiten Monitorings sei das Institut für Therapieforschung (IFT) in München.
„Das ist ein sehr guter und wichtiger Anfang“, so Streeck. Entscheidend sei jetzt, das System mit den Ländern gemeinsam aufzubauen und langfristig zu verstetigen. „Mein Ziel ist, daraus ein bundesweites, länderübergreifendes Frühwarnsystem zu entwickeln – damit gefährliche Trends früh erkannt und Menschen schneller geschützt werden können.“
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