Die Polizei war rund um das Europa-League-Spiel in der MHP Arena stark gefordert. Die Begegnung VfB Stuttgart gegen Feyenoord Rotterdam zog viele Zuschauer an. In der Spitze hielten sich bis zu 2.500 Feyenoord-Fans in der Innenstadt auf.
Im Mittelpunkt stand der Fan Meeting Point der Gästefans im Biergarten der Mittleren Anlagen, wo sich der Großteil der Anhänger zum Feiern traf. Gegen 17.00 Uhr stiegen sie in 27 bereitgestellte Busse, die zum Karl-Benz-Platz fuhren. Auf der Fahrt beschädigten Anhänger eines Linienbusses mehrere Scheiben und rissen die Deckenverkleidung ab. Der Schaden wird auf mehrere Tausend Euro geschätzt.
Nach dem Bus-Transfer begann der Fanwalk der rund 2.500 Feyenoord-Anhänger. Unbekannte zündeten Pyrotechnik und zogen sich zeitweise vermummt zurück. Die Einsatzkräfte hielten den Weg mehrmals an und nahmen Tatverdächtige aus der Gruppe fest. Später bewaffneten sich einzelne Personen mit Baustellenmaterial. Nachdem der Einsatz eines Wasserwerfers angedroht wurde, legten die Beteiligten die Gegenstände wieder ab.
Während des Spiels rissen Feyenoord-Anhänger Zaunelemente aus deren Verankerung, besonders nachdem der VfB Stuttgart in Führung ging. Sie wollten zu den Heimfans gelangen. Nur dank der schnellen Intervention der Polizei mit Schlagstöcken und Pfefferspray konnten größere Auseinandersetzungen im Stadion verhindert werden.
Zuvor hatten Feyenoord-Anhänger Fanutensilien, die sie von VfB-Fans erbeutet hatten, im Gästeblock in Brand gesetzt. Videoaufnahmen wurden gefertigt und werden ausgewertet. Außerdem gab es massive Beschädigungen an den Gästetoiletten. Gegen 00.10 Uhr in der Sophienstraße raubten Feyenoord-Anhänger den Schal eines VfB-Fans. Die Ermittlungen zu den Tatverdächtigen laufen weiter.
„Die Fanszene aus Rotterdam hat heute durch ihr Verhalten die Einordnung als Hoch-Risiko-Spiel bestätigt. Nur durch die Balance zwischen sofortiger und robuster Intervention sowie bewusster Deeskalation konnten wir heute schwere Ausschreitungen abseits des Platzes verhindern“, sagte Einsatzleiter Carsten Höfler.
Insgesamt wurden mehr als 100 Rotterdam-Fans kontrolliert und 16 Personen festgenommen.