Nein zu Gewalt gegen Frauen: Orange Days starten in Lüneburg

Demo 25.11.25

Unter dem Motto «Nein zu Gewalt gegen Frauen» beginnen heute die Orange Days in Lüneburg und der umliegenden Region. Gewalt gegen Frauen ist kein individuelles, sondern ein gesellschaftliches Problem, das uns alle angeht.

Jede dritte Frau in Deutschland war schon von häuslicher oder Partnerschaftsgewalt betroffen. Auch im Zuständigkeitsgebiet der Polizeiinspektion Lüneburg steigen die Zahlen häuslicher Gewalt. Die Polizei registrierte im Jahr 2024 insgesamt 707 Taten, ein Anstieg von 4,59 Prozent. Experten gehen davon aus, dass Aufklärung und Meldungen zunehmen und das Dunkelfeld weiterhin hoch ist. Mehr als zwei von drei Opfern sind Frauen, und Gewalt in Beziehungen bleibt ein besonders sensibles Thema. Die Dunkelziffer bei Gewalttaten in Partnerschaften wird von Fachleuten auf rund 75 bis 80 Prozent geschätzt.

Vielfältige Aktionen in Lüneburg setzen Zeichen gegen Gewalt gegen Frauen. Das Bündnis betont: Wir dürfen nicht wegschauen, sondern Schutz- und Präventionsrahmen stärken, Übergriffe anzeigen und verhindern sowie Frauen ermutigen, sich an Polizei und Beratungsstellen zu wenden. Das Runde-Tisch-Gremium gegen Gewalt in der Familie arbeitet seit Jahren an Aufmerksamkeit und Lösungen. Über eine mehrsprachige Internetseite erhalten betroffene Frauen Ansprechpartner und Hilfe, um aus der Gewaltspirale zu entkommen.

Im Rahmen der Orange Days wird es ein großes Bündnis geben, das folgende Aktionen umfasst: eine Demonstration am 25.11. von 15:30 bis 17:30 Uhr mit Motorrad-Konvoi, Start am Landkreis und Abschluss am Ochsenmarkt; eine Taschenaktion «Gewalt ist nicht tragbar» durch den Runde Tisch gegen Gewalt in der Familie; orange Beleuchtung am Rathaus, Wasserturm, Teil des Zentralgebäudes der Leuphana Universität und neu an der Kreisverwaltung; das Hissen von Fahnen an mehreren Orten; eine Brötchentütenaktion «Gewalt kommt nicht in die Tüte»; die Sprühkreideaktion «Gewalt hinterlässt Spuren» in Orange; die Sportbeutelaktion des Kinderschutzbundes «Du darfst es sagen»; eine Filmvorführung von «Harriet – der Weg in die Freiheit» am 29. November im SCALA Programmkino. Das Aktionsbündnis besteht aus Gemeinden, Hochschulen, Vereinen, Beratungsstellen und der Polizei.

Wenn auch Sie Ihre Unterstützung zeigen möchten, kommen Sie am 25.11. zur Demonstration – gern auch in orangefarbener Kleidung oder mit orangen Warnwesten. Weitere Infos und regionale Ansprechpartner finden Sie unter der genannten Seite.

Bild: Oliver Suckow (Leiter Einsatz), Stefanie Lerche (Leiterin der Polizeiinspektion), Kathrin Richter (Präventionsteam der Polizei) und Holger Burmeister (Leiter des Zentralen Kriminaldienstes) mit der Flagge «Gegen Gewalt an Frauen».