In Berlin hat am Samstagvormittag der Gründungsparteitag des sogenannten „Bündnis Sahra Wagenknecht – Vernunft und Gerechtigkeit“, kurz „BSW“, begonnen. Neben der Wahl des Parteivorstandes steht auch eine Generaldebatte und Beschlussfassung zum Europawahlprogramm sowie die Wahl der entsprechenden Kandidatenliste auf dem Programm.
Insgesamt haben Wagenknecht und ihre Mitstreiter knapp 10 Stunden eingeplant. Als Redner sind Daniela Dahn, Amira Mohamed Ali, Shervin Haghsheno, Ralph Suikat, Christian Leye, Sahra Wagenknecht, Fabio De Masi und Thomas Geisel angekündigt, das Schlusswort soll Ex-SPD- und Ex-Linken-Chef Oskar Lafontaine halten.
In machen Umfragen wird dem BSW ein bundesweites Wählerpotential von 20 Prozent und mehr vorhergesagt, manche Umfrageinstitute sehen aber auch eine deutlich geringere Zustimmungsrate unter der 5-Prozent-Hürde – die bei der Europawahl allerdings nicht gilt.
Eine erst am Vortag bekannt gewordene Analyse der Linken-nahe Rosa-Luxemburg-Stiftung kommt zu dem Schluss, dass das „Bündnis Sahra Wagenknecht“ einen „Anti-Establishment-Kurs der Mitte“ einschlage und damit Gefahr laufe, eine ideologisch zu heterogene Wählerschaft anzuziehen, „die sie längerfristig kaum an die Partei binden kann“.
Wagenknecht jedenfalls scheint sich derzeit über mangelnden Zulauf nicht beklagen zu können und geht dabei betont vorsichtig vor: zum Gründungsparteitag sind nur ausgewählte Mitglieder eingeladen, später soll es eine Art Probemitgliedschaft geben.
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