Grünen-Chefin Ricarda Lang hat von Universitäten eine bessere Vorbereitung auf antisemitische Zwischenfälle gefordert. „Ich glaube, dass die Institutionen noch nicht gut genug darauf vorbereitet sind“, sagte Lang dem TV-Sender „Welt“.
„Wahrscheinlich wird es jetzt solche Versuche der Störung oder auch des Beendens von Veranstaltungen immer wieder geben. Aber man muss sich besser darauf vorbereiten, dass so etwas verhindert kann, dass es dann wirklich zum Abbruch der Veranstaltung kommen muss“, so die Grünen-Chefin.
Der sichere Rahmen gehört für Lang ebenso zu einer freien Diskussionskultur wie die Bereitschaft zum Zuhören. „Am Ende ist das auch eine Frage der Meinungsfreiheit, eine Frage von offenem Diskurs. Und gerade der wird ja richtigerweise immer wieder eingefordert.
Das heißt aber auch, dass man dann auch den anderen Stimmen zuhört und nicht einfach niederbrüllt.““ Antisemitismus sei allerdings auch generell keine Meinung, sondern „Menschenfeindlichkeit“, sagte Lang.
Bezogen auf die Debatten der vergangenen Tage stört sich die Grünen-Politikerin daran, „dass es doch manchmal eine Täter-Opfer-Umkehr gab und dann darüber gesprochen wurde, ob eine Person, die Gewalt erfahren hat, nicht vielleicht selbst dafür verantwortlich ist, das Falsche gesagt hat, die falschen Positionen vertreten hat“. Dieses Spiel dürfe man nicht mitspielen, so Lang. „Es muss ganz klar sein: Antisemitische Gewalt muss verurteilt werden.“
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