Nordrhein-Westfalen (Dortmund): Blitzer-Ankündigungen gehören der Vergangenheit an – #Leben gehört der Zukunft

Dortmund (digitaldaily):

Ab Donnerstag (15. Februar 2024) veröffentlicht die Polizei auf ihrer Internetseite und in ihren sozialen Netzwerken (Facebook, X) nicht mehr die Standorte der Radarmessstellen in Dortmund und Lünen, über die in den vergangenen Jahren täglich am Morgen berichtet wurde.

Die Tempo-Kontrollen setzt die Polizei in Dortmund und Lünen jedoch uneingeschränkt fort – Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer müssen jederzeit und an jedem Ort mit nicht vorhersehbaren Kontrollen rechnen. Denn nach wie vor zählt nicht angepasstes Tempo auf den Autobahnen, Bundes-, Land- und Stadtstraßen zu den häufigsten auch tödlich wirkenden Unfallursachen.

Verkehrsunfälle mit Schwerverletzen und Getöteten zu verhindern ist das oberste Ziel der Polizei. In Dortmund, Lünen und auf den mehr als 550 Autobahn-Kilometern im Regierungsbezirk Arnsberg verfolgen Polizistinnen und Polizisten im täglichen Einsatz die europaweit gültige „Vision Zero“. Raser gefährden diese Vision, wenn sie 183 km fahren, wo nur Tempo 80 erlaubt ist, wie zum Beispiel streckenweise auf der B 236 in Dortmund. 110 statt 50 km – auch das festzustellen und zu ahnden ist normal im täglichen Einsatz für mehr Sicherheit auf der B 236, wo es am Ausbauende dieser Bundesstraße bereits mehrere tödliche Unfälle gab.

Diese gezielten Verkehrskontrollen führt die Polizei täglich seit Jahrzehnten durch. Ohne Ankündigungen. Und doch fallen dabei täglich Wiederholungstäterinnen und -täter auf, die sich auch von mehrmonatigen Fahrverboten und Geldbußen in vierstelliger Euro-Höhe nicht beeindrucken lassen und ein hohes Risiko für Leib und Leben darstellen.

Statt täglich die „Blitzer“ zu melden, setzt das Polizeipräsidium Dortmund bei Presseinformationen und in Social-Media-Beiträgen häufig auf die Verkehrsunfallprävention, um damit den Unfallursachen entgegenzuwirken und vor allem diejenigen zu erreichen, die für die Sicherheit im Straßenverkehr verantwortlich sind: die Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer selbst. Sie tragen die Hauptverantwortung für sichere Mobilität.

Der Entscheidung, die Straßennamen nicht mehr zu nennen, sind u.a. in sozialen Netzwerken kontrovers geführte Diskussionen vorausgegangen. Die mit den Blitzer-Veröffentlichungen verbundenen Präventionsthemen führten allerdings auch zu Debatten über das Fehlverhalten und Gefahren im Straßenverkehr. Diese öffentlichen Debatten sind wichtig, um mit den Unfallursachen die Köpfe und die Herzen der Menschen zu erreichen. Denn Verkehrsunfälle passieren nicht einfach so – sie haben in den meisten Fällen eine menschliche Ursache. Und in den meisten Fällen werden Regeln missachtet, die im Fahrschulunterricht vermittelt wurden.

Zu schnell, zu wenig Abstand, Fehler beim Abbiegen, Rotlicht missachtet, Ablenkung, ein aggressiver Fahrstil, Selbstüberschätzung, Alkohol- und Rauschgiftkonsum, fehlende Rücksichtnahme, mangelnder Respekt gegenüber dem Leben – das sind die Ursachen und Themen, an denen die Polizei mit verstärkten Kontrollen arbeiten und nach Verstößen die Verursacher auch häufiger anhalten und ansprechen wird. Stets mit dem Ziel, eine Verhaltensänderung im Verkehr zu bewirken. Stets mit dem Ziel, schwere und tödliche Unfälle zu verhindern. Stets mit dem Ziel, ungeschützte Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer zu schützen. Das sind Kinder, Senioren und Radfahrerinnen und -fahrer.

Mit dem #LEBEN erleichtert die Polizei im Internet die Suche nach Präventionsthemen im Straßenverkehr in Dortmund und Lünen. Zugleich soll #LEBEN daran erinnern, worauf es im Straßenverkehr ankommt: auf sichere Mobilität. Jeder soll sein Ziel erreichen, ohne dabei einer Gefahr ausgesetzt zu sein. Und niemand soll die Haustür öffnen und von der Polizei diesen Satz hören müssen: „Wir müssen Ihnen leider mitteilen, dass … Ihr Sohne Tochter, Ihr Manne Frau, Ihr Vatere Mutter … heute bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen ist.“

Quelle: Polizei Dortmund, Übermittlung: news aktuell

(Alle Informationen beruhen auf Angaben der zuständigen Polizei von heute)

Wenn in NRW das Blaulicht flackert – Verkehrsunfälle in Nordrhein-Westfalen

Seit 1953 werden Verkehrsunfälle in den Polizeiarchiven festgehalten und noch nie hat es seitdem so wenig Verkehrstote gegeben wie im vergangenen Jahr. Im Vergleich zu 2018 wurden im vergangenen Jahr 32 Menschen weniger getötet, insgesamt 458.

Das ist ein echter Erfolg. Aber immer noch sind viele schlimme Unfälle auf unseren Straßen leicht vermeidbar“, meint Innenminister Herbert Reul. Bis 2050 soll es laut Reul gelingen, dass nur noch in ganz seltenen Fällen ein Mensch durch einen Verkehrsunfall getötet wird.

Auch 2019 gab es viele Fälle, in denen der Tod eines Menschen durch einen Verkehrsunfall zu vermeiden gewesen wäre: 97 Mal wurde zu schnelle gefahren, 31 Menschen waren nicht angeschnallt, in 39 Fällen waren Drogen oder Alkohol im Spiel und ein Mensch starb, weil er beim Fahren das Handy benutzte. Die Zahl ist fast unglaublich: 1.800 Unfälle pro Tag gab es 2019 in NRW, 679.000 insgesamt.

Wenn der Rettungswagen mit Blaulicht besonders schnell unterwegs ist dann ist oft ein Kind Opfer eines Verkehrsunfalls geworden: in fünf Fällen konnten Ärzte und Sanitäter 2019 den jungen Opfern nicht mehr helfen.


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