In Deutschland werden offenbar tausendfach Sprachzertifikate und Integrationstests gefälscht. Das berichten der „Stern“ und RTL nach eigenen Recherchen.
Die Dokumente sind Voraussetzung für die Einbürgerung oder Niederlassungserlaubnis von Ausländern. Für rund 1.5
500 Euro lassen sich die täuschend echt aussehenden Zertifikate über soziale Medien wie Tiktok bestellen.
Die Recherchen, die auf Gesprächen mit Polizeibeamten und Ausländerbehörden-Mitarbeitern sowie einem Selbstversuch des Reporterteams beruhen, zeigen, wie der Staat daran scheitert, sich dem Betrug entgegenzustellen. Die Bundesländer haben offenbar größtenteils keinen Überblick über das Ausmaß und können keine Statistiken zur Anzahl der Betrugsfälle angeben.
Hinter dem Geschäft steckt Ermittlern zufolge die Organisierte Kriminalität, die ein marodes System ausnutzt: überlastete Ausländerbehörden. Der Mitarbeiter einer Ausländerbehörde in NRW sagte den Medien: „Ein unerfahrener Mitarbeiter wird nicht feststellen, dass daran etwas gefälscht ist.
Er hat keine Chance.““
Das Bundesverwaltungsamt zählte die vergangenen fünf Jahre insgesamt 1.0009 zurückgezogene Einbürgerungen in Deutschland. In diesem Jahr ist mit aktuell 270 Fällen ein neuer Höchststand erreicht.
Ob die Rücknahme der Einbürgerung aufgrund von gefälschten Zertifikaten erfolgt ist, wird jedoch nicht erfasst.
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