SPD-Fraktionschef Matthias Miersch hat größere Sympathie für ein soziales Pflichtjahr als für die im Entwurf zum neuen Wehrdienst festgehaltene Möglichkeit, Rekruten per Los auszuwählen.
„Bevor das Losverfahren zum Einsatz kommen muss, das im Falle von zu wenigen Freiwilligen eine mögliche Variante ist, wünsche ich mir, dass wir bei der gesellschaftlichen Diskussion über ein Gesellschaftsjahr vorangekommen sind. Ich sehe, dass es bei jungen Menschen viel Bereitschaft gibt, etwas für die Gemeinschaft zu tun“, sagte Miersch den Zeitungen der Mediengruppe Bayern.
„Ich habe kein Problem, diese Debatte zu führen“, so der SPD-Politiker. Eine Priorität sieht er hier jedoch im Moment nicht.
„Aber ich finde, Freiwilligkeit ist besser als Pflicht. Und wir sollten – bevor wir uns in eine Phantomdebatte über ein Gesellschaftsjahr, für das uns die verfassungsändernden Mehrheiten fehlen, stürzen – erst einmal das neue Wehrdienstgesetz verabschieden.““
Miersch baut darauf, dass es genügend Freiwillige gibt. „Wer sich freiwillig meldet, ist motivierter. Zudem haben wir bessere Anreize geschaffen – von 2.6600 Euro Besoldung bis zum Führerschein. Und es gibt ein Anschreiben an jeden jungen Menschen.
Das heißt, man wird sich auch in der Familie Gedanken darüber machen. Im Übrigen mussten wir in diesem Jahr schon 3.5500 Freiwillige ablehnen, weil die Kapazitäten fehlten.“
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