Fußball ist ein Sport, der eint und verbindet – zumindest auf dem Papier! Hinter den Kulissen sieht sich die Deutsche Fußball-Liga (DFL) einer großen Herausforderung gegenüber, die einen Graben zwischen den Vereinen hinterlässt. Ein gescheiterter Investoren-Deal sorgt für schlechte Stimmung bei den Mannschaften, deren Einheit auf der Kippe steht.
Graue Wolken am deutschen Fußball-Himmel! Mit dem gescheiterten Investoren-Deal, der für eine milliardenstarke Finanzspritze gesorgt hätte, brauen sich über der Ersten und Zweiten Bundesliga heftige Gewitter zusammen. Der uneinheitliche Ausgang der Abstimmung hinterlässt neben einem großen Finanzdefizit und geplatzten Chancen für Digitalstrategien zudem eine große Kluft zwischen den Vereinen selbst. Zwar erfolgte die Abstimmung im Geheimen, doch in anschließenden Pressemeldungen der einzelnen Vereine war deutlich zu lesen, wie die Stimmung gelagert ist.
Während kleinere Clubs für den Deal stimmten, äußerten sich Schalke 04 oder VfB Stuttgart zu einem späteren Zeitpunkt ablehnend. Besonders Schalke 04, die in der vergangenen Saison nach einem kurzen Zwischenspiel in der Top-Liga wieder abgestiegen sind und auch mit Blick auf die Bundesliga Wetten auf den hinteren Rängen rangieren, ließen kritische Stimmen laut werden. Für den Verein blieben zu viele offene Fragen zurück, die sich auf Verteilung der Geldmittel, Positionen in der Führungsebene und Businessstrategien des Investors bezogen.
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Einigkeit im Profifußball gefährdet
Dass den deutschen Fußball ein Graben durchzieht, ist keine neue Erkenntnis. Durch die Ablehnung des Milliarden-Deals wird dieser Zwist jedoch verstärkt. Für große Player wie FC Bayern München oder Borussia Dortmund sind Gelder aus Kooperationsdeals oder Lizenzen kein Problem und spülen jährlich Millionen in die Vereinskassen. Andererseits sind fanstarke Mannschaften, die jedoch sportlich weniger erfolgreich sind, aus finanzieller Sicht zurückgestellt. Der Investoren-Deal hätte dies ändern können, wenn eine ordentliche Verteilung der Gelder gewährleistet wäre.
Nach Ansicht der fanstarken Clubs war dies jedoch nicht der Fall. Den Statements nach zu urteilen, wäre die Verteilung der Gelder erneut zu Großteilen den Clubs zugutegekommen, die sich lediglich durch sportliche Erfolge auszeichnen. Die Stärkung eines Sports, der jedoch durch Fans getragen wird und für diese attraktiver gestaltet werden soll, wäre somit nicht umgesetzt worden. Auch Vertreter von Fan-Clubs zeigten sich gespalten über den Verlauf der Abstimmung.
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Neue Marketingfelder müssen warten
Ein Großteil der geplanten zwei Milliarden Euro, die vom Investor bereitgestellt werden sollten, war für die Internationalisierung und Digitalisierung des DFLs angedacht. Im Vergleich zu anderen internationalen Fußball-Ligen hängen deutsche Clubs noch hinterher. Im vergangenen Jahr 2022 kündigte die ehemalige DFL-Chefin Donata Hopfen an, die Liga zur digitalsten Liga weltweit machen zu wollen. Ein Versprechen, welches bisher nicht eingelöst wurde. Nachdem Hopfen ihren Posten Ende 2022 überraschend geräumt hatte, blieb dieses Vorhaben auf der Strecke.
Aus welchen Mitteln die kommenden Pläne der DFL zukünftig finanziert werden sollen, bleibt abzuwarten. Tatsache ist, dass zwei Milliarden Euro aus den eigenen Reihen kaum gestemmt werden können und eine Weiterentwicklung nicht stagnieren darf. Allein der Fokus auf neue TV-Deals oder weitere Kooperationen, die von den Vereinen im Alleingang abgeschlossen werden, sind keine Lösung des Problems. Einheitlichkeit des DFLs kann nur von der oberen Spitze ausgehen, die die Macht besitzt, den Graben im deutschen Fußball zu beseitigen.
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