Dürremonitor: Anhaltende schwere Dürre in Thüringen trotz kühler Temperaturen

Trotz kühler Temperaturen leidet Thüringen weiterhin unter schwerer Dürre, wie der Dürremonitor des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung zeigt. Die langfristige Trockenheit bedroht die Landwirtschaft und die Ökosysteme, weshalb Experten zu einem bewussten Umgang mit Wasserressourcen und langfristigen Dürrebewältigungsstrategien mahnen.



Dürremonitor: Anhaltende schwere Dürre in Thüringen trotz kühler Temperaturen

Erfurt, Thüringen – Die Dürresituation in Thüringen bleibt angespannt, wie der aktuelle Dürremonitor des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung zeigt. Trotz der kühlen Maximaltemperaturen von heute -1,2 °C und der für morgen erwarteten 0,0 °C, leidet das Bundesland weiterhin unter einer schweren Dürre, die bereits in der vergangenen Woche festgestellt wurde.

In der letzten Woche konnte nur eine geringe Menge an Niederschlag verzeichnet werden, und auch heute bleibt es trocken. Die Prognosen für das Wochenende und den Beginn der nächsten Woche sind ebenfalls düster: Sowohl am Samstag als auch am Sonntag wird kein Regen erwartet, und für Montag ist nur eine kleine Menge an Niederschlag vorhergesagt. Diese Situation steht in starkem Kontrast zu den Referenzniederschlagswerten von 66,29 mm aus den Jahren 1990 bis 2000.

Der letzte Monat brachte zwar mit 104,3 mm mehr Niederschlag als der historische Durchschnitt, doch die langfristige Trockenheit hat zu einer kritischen Reduzierung der Bodenfeuchtigkeit geführt. Der Bodenfeuchteindex (SMI) lag in den letzten zwei Wochen bei 0,059 und ist heute auf 0,054 gesunken. Die nutzbare Feldkapazität (nFk), die angibt, wie viel Wasser der Boden speichern kann, liegt heute bei 108,5 % und damit über dem Referenzwert von 99,61 %.

Die anhaltende Trockenheit stellt eine ernsthafte Bedrohung für die Landwirtschaft und die Ökosysteme in Thüringen dar. Experten mahnen zu einem bewussten Umgang mit Wasserressourcen und fordern langfristige Strategien zur Dürrebewältigung.

Weitere Informationen und Daten zur Dürresituation in Thüringen finden Sie auf der Webseite des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung.



Den aktuellen Wetterbericht für die kommenden Tage finden Sie hier.

Bodenfeuchte (SMI)Pflanzenverfügbares Wasser (nFK)
BodenfeuchtenFk Werte
sadasasd
UFZ-Dürremonitor/ Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung 

„Dürregefahr in Thüringen 2024: Experten sehen geringeres Risiko“

Die Dürregefahr in Thüringen ist nach Einschätzung von Experten im Jahr 2024 geringer als in den Vorjahren (Deutschlandfunk). Trotz der anhaltenden Trockenheit in einigen Teilen Deutschlands, insbesondere in Nordostsachsen (KlimaNachrichten), scheint Thüringen in diesem Jahr von den schlimmsten Auswirkungen verschont zu bleiben.

Die Gründe für die geringere Dürregefahr sind laut Experten die kräftigen Niederschläge, die in diesem Jahr verzeichnet wurden (Deutschlandfunk). Diese haben dazu beigetragen, dass die Böden wieder deutlich mehr Wasser aufnehmen können (NOZ).

Obwohl die Dürregefahr in Thüringen und auch in anderen Teilen Deutschlands in diesem Jahr geringer eingeschätzt wird, warnen Experten davor, die Auswirkungen des Klimawandels zu unterschätzen. In den vergangenen Jahren hat Deutschland regelmäßig unter Dürren gelitten, und obwohl die Niederschläge in den Wintermonaten sogar leicht zunehmen, ist der Trend zu mehr Extremwetterereignissen unverkennbar (Tagesspiegel).

Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation in Thüringen und im Rest von Deutschland im Laufe des Jahres 2024 entwickeln wird. Trotz der positiven Prognosen für dieses Jahr ist es wichtig, weiterhin Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel und zur Minderung der Auswirkungen von Dürren zu ergreifen.

Entwicklung des nFK Wertes

Wie ist der Begriff Dürre definiert?

Unter Dürre versteht man einen Wassermangel, der durch geringeren Niederschlag und/oder erhöhte Verdunstung aufgrund von höheren Temperaturen (oder Wind) verursacht wird. Erst wenn die aktuelle Bodenfeuchte unter den Wert des langjährigen 20-Perzentils fällt, also den Wert, der nur in 20% der Jahre in einer langen Zeitreihe erreicht wird, spricht man von Dürre. Die Kategorie „ungewöhnliche Trockenheit“ bezeichnet eine Vorwarnstufe. Die Trockenheitsklassen basieren auf dem Bodenfeuchteindex (SMI), der mithilfe des hydrologischen Modells mHM über einen Zeitraum von 65 Jahren seit 1951 berechnet wird und die Verteilung der Bodenfeuchte zeigt.

• SMI 0,20 – 0,30 = ungewöhnliche Trockenheit
• SMI 0,10 – 0,20 = moderate Dürre
• SMI 0,05 – 0,10 = schwere Dürre
• SMI 0,02 – 0,05 = extreme Dürre
• SMI 0,00 – 0,02 = außergewöhnliche Dürre

Der aktuelle SMI in Thüringen von 0,054 (schwere Dürre) bedeutet, dass die aktuelle Bodenfeuchte nur in 5,4% der Fälle von 1951-2015 so niedrig war. Abhängig von der Dauer der Dürre wird sie entsprechend ihrer Auswirkungen als

• meteorologische Dürre (ein bis zwei Monate trockener als üblich),
• landwirtschaftliche Dürre (zwei Monate und länger trocken, Ernteeinbußen),
• hydrologische Dürre (ab vier Monate, betroffenes Grundwasser und Pegel)
• sozio-ökonomische Dürre (ab einem Jahr, Wassermangel bremst produzierende Wirtschaft)

bezeichnet.
Entwicklung des Niederschlages
Genauere Informationen finden Sie beim Deutschen Wetter Dienst.


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