Trotz bevorstehender Niederschläge bleibt die Dürresituation in Nordrhein-Westfalen angespannt, wie der Dürremonitor des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung zeigt. Die geringe Bodenfeuchtigkeit könnte langfristige Auswirkungen auf die Landwirtschaft und Ökosysteme haben.
Dürremonitor: Anhaltende moderate Dürre in Nordrhein-Westfalen trotz bevorstehender Niederschläge
Die Dürresituation in Nordrhein-Westfalen bleibt angespannt, wie der aktuelle Dürremonitor des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung zeigt. Trotz der für Montag erwarteten ergiebigen Niederschläge, herrscht im Bundesland weiterhin eine moderate Dürre.
Die maximale Temperatur liegt heute bei lediglich 0,9 °C und wird auch am morgigen Samstag nicht ansteigen. In der vergangenen Woche fiel nur eine geringe Menge an Niederschlag, und auch heute sowie am Wochenende ist mit keinem Regen zu rechnen. Erst am Montag soll es zu einem deutlichen Anstieg der Niederschlagsmengen kommen.
Im Vergleich zum Referenzzeitraum von 1990 bis 2000, in dem durchschnittlich 95,3 mm Niederschlag fielen, war der letzte Monat mit 160,7 mm deutlich feuchter. Dennoch bleibt die Bodenfeuchte mit einem Soilmoisture Index (SMI) von 0,172 in den letzten zwei Wochen und 0,186 am heutigen Tag auf einem niedrigen Niveau. Die nutzbare Feldkapazität (nFk) liegt heute bei 110,75 % und damit nahe am Referenzwert von 110,86 %.
Die anhaltende Trockenheit und die geringe Bodenfeuchtigkeit könnten langfristige Auswirkungen auf die Landwirtschaft und die Ökosysteme in der Region haben. Die Bevölkerung und die Behörden sind aufgerufen, den Wasserverbrauch zu reduzieren und sich auf die bevorstehenden Niederschläge vorzubereiten, um die Auswirkungen der Dürre zu mildern.
Weitere Informationen und aktuelle Daten zur Dürresituation in Nordrhein-Westfalen finden Sie auf der Webseite des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung.
Den aktuellen Wetterbericht für die kommenden Tage finden Sie hier.
„Wetterkapriolen in Nordrhein-Westfalen: Von Dürre zu Unwetter“
Die Wetterbedingungen in Nordrhein-Westfalen haben in den letzten Jahren extreme Schwankungen erlebt. Nach einer langen Phase der Dürre und Trockenheit, die erhebliche Auswirkungen auf die Umwelt und die Landwirtschaft hatte, scheint sich die Situation nun grundlegend geändert zu haben (WWF Deutschland) (Deutscher Wetterdienst) (Kölner Stadt-Anzeiger).
Im Dezember 2023 wurde berichtet, dass die jahrelange Dürre in Nordrhein-Westfalen durch anhaltenden Regen beendet wurde. Die Böden in NRW waren erstmals überall wieder nass, was auf eine Erholung der Grundwasserpegel hindeutet (Kölner Stadt-Anzeiger).
Im Januar 2024 hat sich das Wetter jedoch erneut drastisch verändert. Eine Unwetterfront hat Nordrhein-Westfalen erreicht, was zu erheblichen Beeinträchtigungen geführt hat (Die Zeit). Schulen und Flüge fielen aus, Müllwagen fuhren nicht und der Wetterdienst warnte in einigen Regionen vor Aufenthalten im Freien (Die Zeit).
Die extremen Wetterbedingungen unterstreichen die Notwendigkeit eines grundsätzlichen Umdenkens in Sachen Wasserhaushalt. Organisationen wie der WWF fordern bereits ein „Tempolimit für Regenwasser“ und eine nachhaltigere Bewirtschaftung der Wasserressourcen (WWF Deutschland).
Die aktuellen Wetterkapriolen in Nordrhein-Westfalen zeigen deutlich, dass der Klimawandel reale und spürbare Auswirkungen hat. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation in den kommenden Monaten entwickeln wird.
Wie ist der Begriff Dürre definiert?
Unter Dürre versteht man einen Wassermangel, der durch geringeren Niederschlag und/oder erhöhte Verdunstung aufgrund von höheren Temperaturen (oder Wind) verursacht wird. Erst wenn die aktuelle Bodenfeuchte unter den Wert des langjährigen 20-Perzentils fällt, also den Wert, der nur in 20% der Jahre in einer langen Zeitreihe erreicht wird, spricht man von Dürre. Die Kategorie „ungewöhnliche Trockenheit“ bezeichnet dabei eine Vorwarnstufe. Die Trockenheitsklassen basieren auf dem Bodenfeuchteindex (SMI), der mithilfe des hydrologischen Modells mHM über einen Zeitraum von 65 Jahren seit 1951 berechnet wird und die Verteilung der Bodenfeuchte zeigt.
• SMI 0,20 – 0,30 = ungewöhnliche Trockenheit
• SMI 0,10 – 0,20 = moderate Dürre
• SMI 0,05 – 0,10 = schwere Dürre
• SMI 0,02 – 0,05 = extreme Dürre
• SMI 0,00 – 0,02 = außergewöhnliche Dürre
Der aktuelle SMI in Nordrhein-Westfalen von 0,186 (moderate Dürre) bedeutet demnach, dass die aktuelle Bodenfeuchte so niedrig ist wie in 18,6% der Fälle von 1951-2015. Abhängig von der Dauer der Dürre wird sie entsprechend ihrer Auswirkungen als
• meteorologische Dürre (ein bis zwei Monate trockener als üblich),
• landwirtschaftliche Dürre (zwei Monate und länger trocken, Ernteeinbußen),
• hydrologische Dürre (ab vier Monate, betroffen sind Grundwasser und Pegel)
• sozio-ökonomische Dürre (ab einem Jahr, Wassermangel bremst produzierende Wirtschaft)
bezeichnet.
Genauere Informationen finden Sie beim Deutschen Wetter Dienst.
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